190 SL-Beitrag • 2022 • 02 • Sachen gibt es, oder der besondere 190 SL …

Quelle: 190 SL-Revue

Sachen gibt es, oder der besondere 190 SL …

– Beitrag • 190 SL-Revue • 2022 • 2. Quartal –

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Dieses Jahr durften wir 3 190 SL auf die Techno Classica mitbringen, wobei eines dieser Fahrzeuge in der Ahnengalerie der Mercedes-Benz Klassiker ausgestellt werden sollte. Wir entschieden uns für den weißen 190 SL von Ralf, der sich besonders durch seine Originalität auszeichnete. Dieses Auto war noch nie lackiert worden und auch das Interieur war ebenfalls noch sehr original. Dieser SL ist ein Heimkehrer aus den USA und alle seine originalen Dokumente sind vorhanden.

Das Besondere an diesem Auto erkennt man nicht unbedingt auf dem ersten Blick und das eher ungewöhnliche ist, dass der 190 SL nach Abnahme der Kiemenleisten und anderer Chromteile, darunter nur grundiert gewesen ist! Wie konnte das sein? Beim nachmessen des Lackes mit einem Schichtdickenmesser hatte dieser 190 SL gleichbleibende Werte zwischen 70 bis 100μ. War also nicht nachlackiert. 

Am Abend saßen Reimund und ich mit Michael Rapp und Peter Kümmel, 2 erfahrenen 300 SL Spezialisten beim Abendessen zusammen und diskutierten diesen Fall. Und nicht nur ich, hatte von einer damaligen offensichtlichen Besonderheit in der Produktion gehört, dass Fahrzeuge zu der damaligen Zeit, wenn es noch keinen Kundenauftrag dafür gab, nur grundiert worden sind. Aber alle Anbauteile vorab am Fahrzeug montiert wurden. Wenn es dann zu einem Vertrag für dieses Fahrzeuge kam, wurde die Chrom – und Anbauteile sorgfältig abgeklebt und der Farbauftrag konnte beginnen. Ich hatte so ein Fahrzeug noch nie gesehen und konnte mir so ein Verfahren auch nicht vorstellen. Hat jemand von Euch vielleicht ein ähnliches Fahrzeug im Besitz, oder ähnliches erfahren? Ich bin gespannt auf eure Antworten. Bitte schreibt mir. 

Viele Grüße: 

Frank Erbeck 

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Club • Event • Techno Classica Essen • 2022

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Nach vielen hin und her, gab es endlich Ende Februar 2022 grünes Licht und eine verbindliche Zusage für die Mercedes-Benz Clubs von Deutschland zur Techno Classica.

Federführend waren in diesem Jahr für unsere Clubs die Brüder Linus und Leon Mast, die sich in enger Verbindung mit dem Mercedes-Benz Classic-Clubmanagment, um die ganze Organisation kümmerten.

Da Mercedes-Benz in diesem Jahr ganz offiziell nicht vertreten war, erhielten wir ca. 2300 Quadratmeter Fläche für die 15 teilnehmenden Mercedes-Benz Clubs von Deutschland. Davon erhielt ca. 300 Quadratmeter der Mercedes-Benz Kompressorclub, für die Präsentation seiner seltenen Vorkriegsfahrzeuge.

An der Stirnwand der Halle, hatten wir eine komplette Ahnengalerie unserer

Clubfahrzeuge, auf diversen erhöhten Podesten ausstellen können und jeder Club bekam noch zusätzlich Platz für 2-3 Fahrzeuge, auf seinem Areal. In der Mitte dieses sehr hochwertigen Clubstandes, konnte man auf der Plaza neben einem MERCEDES SIMPLEX noch Getränke und Speisen zu sich nehmen. Die Standgestaltung war gelungen und alle Kollegen waren mit ihren Flächen sehr zufrieden.

Auch wir hatten auf unserem Standplatz 2 190 SL von Reimund und Ralf ausgestellt. Zur linken einen hellelfenbeinfarbenen 190 SL mit rotem Leder und an der rechten Seite unserer Theke, einen anthrazitfarbenen 190 SL mit einer cognacfarbenen Lederausstattung. Wolfgang, Tommy, Wilfried, Reimund und ich, wechselten uns die ganzen 5 Tage als Standteam ab und hatten nebenbei viel Gelegenheit, die Hallen und natürlich alle Klassiker in Augenschein nehmen zu können.

Kommen wir aber gleich zur Halle 1, die natürlich traditionell sehr Mercedes-Benz und dazu noch sehr Mercedes-Benz 300 SL lastig war. Nicht nur uns gegenüber standen 3 phantastische 300 SL, sondern bei der Firma KIENLE und im Besonderen auf Hans Kleissls Stand (HK ENGINEERING) waren allein 8 300 SL Flügeltürer und Roadster angeboten worden. Das war schon eine echte Augenweide. Natürlich kamen die anderen schönen Mercedes- Fahrzeuge in ihrer Vielzahl, auch sehr zur Geltung! Neben diversen 190 SL Fahrzeugen und vielen Pagoden, z. B bei Michael Müller-Funk (Firma GROSSER), fielen mir die extrem hohen Pagodenpreise bei ROSIER auf. 275000.- Euro sollte die Pagode in sehr guten Zustand und ein W111 280 SE 3,5 Cabrio gar 650000.- kosten. Aber diese hohen Preise waren auf dieser Messe gar nicht so unüblich!!

Die Verkaufsofferten waren durchweg bei allen Anbietern deutlich höher als die sonst üblichen Marktpreise! Besonders deutlich fiel mir das bei einem PORSCHE-Händler in Halle 3 auf. Am Ende der Messe konnte ich kein einziges SOLD Schild an seinen Autos erkennen. Allerdings sind auch viele Klassiker, besonders im hochpreisigen Segment verkauft worden.

Auf der Gegenseite unserer Halle hatte die Firma Thiesen ihren mit sehr hochwertigen Fahrzeugen bestückten Verkaufsstand. Neben der verkauften MAYBACH-Rarität und dem wunderschönen Ferrari 250 GT Lusso stand eine absolute Alfa Romeo Rarität zum Verkauf, auf die ich noch gesondert in diesem Heft eingehe. Obwohl ich schon seit 1989 auf der Techno Classica und anderen Messen zugegen bin, hatte ich dieses Auto noch nie gesehen! Das macht die Techno-Classica besonders einmalig. Hier werden immer wieder Fahrzeuge angeboten, die man sonst nirgends zu sehen bekommt!

Doch nun zu den Besucherzahlen. Während wir noch am Mittwoch und Donnerstag guter Hoffnung waren und wir das Gefühl hatten, das dieser Zuspruch an Besucher etwa den Vorjahreszahlen entsprachen, waren die Hallen am Freitag, am Sonnabend und am Sonntag nicht sonderlich mehr gefüllt. Vielleicht lag es auch an dem hervorragenden Wetter?! Wir hatten trotzdem viele gute Gespräche an unseren Stand und das eine oder andere Clubmitglied, gab sich als solches zu erkennen. Die Hallen der Techno Classica war insgesamt nicht so prall gefüllt und auch die Außenflächen waren nicht komplett vermietet worden. Allerdings waren auch das VW Werk und BMW, neben Mercedes-Benz nicht vertreten und damit blieben auch einige Hallenflächen ungenutzt.

Aber das Angebot war trotzdem noch vielfältig und sehr interessant. Clubkollege Ralf Reller hatte einen ultraseltenen unrestaurierten! Brezelkäfer mit original 30.000 km auf dem Tacho. Der Preis 99.500,- Euro. Aber wo wird schon so ein Auto angeboten?? Die VW Käferpreise versetzten mich sowieso ins Staunen. Auch eher normale Käferversionen der 60er Jahre, allerdings alle im Topzustand, kosteten zwischen 30 – 40.000,- Euro. Ein Käfercabrio von 1952 sollte 152.000,- Euro erwirtschaften. Also, was habe ich dieses Jahr gelernt? Käferfahren ist nicht unbedingt billig und es gibt eine Riesenzahl an Käfer und VW Bus-Enthusiasten!!

Auf dem Freigelände wurde ein sehr schöner Mercedes-Benz 240 TD (W 123) Kombi angeboten für ca. 17000.- Euro. Das findet ihr viel? Schaut euch mal die Angebote bei mobile.de an! Auch guterhaltene W 124 Kombi gibt es nicht mehr für kleines Geld. Wer noch einen erschwinglichen Youngtimer sucht, der sollte sich beeilen.

Unsere Clublieblinge wurden zu Preisen zwischen 72000.- Euro und 225.000,- Euro (Firma Kienle) angeboten. Wobei der unrestaurierte 190 SL äußerlich gar nicht so schlecht aussah, aber eine desolate Bodengruppe besaß. Alle 190 SL, die das Prädikat sehr gut verdienten lagen bei 150- 200000.-Euro und Fahrzeuge im Zustand 2-3 kosteten ca. 120.000,- bis 140.000,- Euro. Wobei auch einige 190 SL verkauft wurden! Aber wer ein Schnäppchen suchte, der suchte hier vergebens.

Ferrari feierte hier in Halle 3 sein 75-jähriges Jubiläum mit einigen hochwertigen Fahrzeugen. Die teuersten verkauften Fahrzeuge auf dieser Messe waren wohl neben dem Maybach, ein 300 SL Roadster für 1,8 Millionen und ein seltenes BMW 507 Cabrio, Preis bis zu 2 Millionen Euro, aber unbekannt.

Die Stimmung auf dieser Messe war wirklich Super und es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht!

Frank Erbeck

Ich nicht, aber die Techno Classica schaffte es, diesen Oldtimer gekonnt in Szene zu setzten.

Ja sie haben richtig gelesen, es war wieder Messe in Essen.

Nach 35 langen pandemiebedingten Monaten konnten sich am 23. März die Türen der Messehalle Essen für die 32. Techno Classica wieder öffnen.

Freudensprünge habe ich bei Fans der Oldie-Szene, bei Ausstellern und Händlern nicht gesehen, aber eine positive und überaus heitere Stimmung herrschte in allen Bereichen.

Nicht nur für die SIHA war es dieses Jahr ein „Hin und Her“ auch für die Autohersteller war die unsichere Corona- Lage nicht gerade übersichtlich. So entschieden sich BMW,

Mercedes-Benz und Volkswagen gegen eine Teilnahme, aber auch Alfa Romeo und Fiat sagten ab, genauso wie unsere Nachbarn Frankreich.

Natürlich konnte die SIHA das Fehlen vieler Automarken und bekannten Händlern nicht ganz auffangen, aber Hochachtung für die neue Ausrichtung der 9 MesHaben

Sie schon von einem „Wendler“ gehört oder vielleicht schon einmal einen „Wendler“ gesehen: ein Coupe mit einer Kunststoffkarosserie und einem Dreizylinder- Zweitaktmotor im Heck, der einer Alpine A 160 ähnelt?

Eine tolle Oldtimermesse in Weltklasseformat.

Dazu zeigten auch ca. 1000 Aussteller, große Händler und über 150 Clubs ihre Bereitschaft zum Gelingen der Messe.

Zwar fehlten die ein oder anderen internationalen Händler, dass Fehlen machten aber die enorme Anzahl der Marken- Clubs durchaus wieder wett.

Besonders bei Mercedes- Benz. Sage und schreibe 17 Clubs gaben sich in Essen die Ehre um auf 2500 Quadratmetern in Halle 1 zu präsentieren, was einen „Stern“ so ausmacht.

Nicht nur ich hatte den Eindruck, dass sich fast alle noch lebende Mercedes-Benz 300 SL in ihren unterschiedlichsten Farben und Facetten in Essen trafen um ein Statement für die Oldtimer- Szene zu setzten.

Dicht gefolgt von Porsche, der mit seinem sportlichen 911 seine Präsens in den 9 Hallen untermauerte.

Noch einmal auf den „Wendler“ zurückzukommen. 1957 entstanden rund 200 dieser Fahrzeuge, wie man jetzt weis, einer hat auf jeden Fall überlebt.

Aber auch andere Raritäten haben es verdient, hier erwähnt zu werden.

Da gab noch einen Kellison J4 R, einen Bugatti mit zwei Motoren, einen Ferrari von Felber und sogar drei Lancia Lambda, wovon einer sich sogar auf die viermalige Teilnahme an der Mille verweisen konnte. Nicht in den 50iger oder 60iger Jahren, sondern schon in den frühen Dreißigern.

Mit dem Schönheitspreis der Techno Classica wurde auch ein Raritätchen gekürt. Man entschied sich für einen Alfa Romeo 1900 SS mit Ghia- Coupe- Karosserie.

Diese „Messe“ war das Event der Marken- Clubs, die diesmal so richtig punkten konnten.

Wie bereits erwähnt Mercedes- Benz, die noch mit einer beeindruckenden Sonderschau mit Kompressor Vorkriegs-Mercedes-Fahrzeugen, deren unterschiedlichsten Zustände das ein oder andere breite Grinsen auf den Gesichtern der Besucher zauberten.

Auch die Ford-Fraktion gab ihr Bestes und präsentierte zwei seltene LMX 2300 HCS Coupes Baujahr 1973, die in Turin in den frühen Siebzigerjahren mit der Ford-Technik und eleganter Kunststoffkarosserie entstanden.

Was wäre ein Jahr ohne Jubiläen, recht langweilig, oder? Für 2022 brauchen wir uns darüber keine Sorgen zu machen, denn es stehen etliche Geburtstagsfeiern an:

Zagato, Ford, Ferrari, Opel und Citroen, um nur einige zu nennen.

Essen begann die Feiern mit einer Sonderschau der SIHA welche die Zusammenarbeit von Aston Martin und Zagato, einen exklusiven Sportwagen mit britischer Technik und italienischer Karosserie. Das Auto entstand 1960 und 1961 in Zusammenarbeit von Aston Martin und dem Mailänder Karosseriewerk Zagato. Dieses von Ercole Spada gestaltete Fahrzeug gilt als eines der schönsten jemals gebauten Autos. Im Laufe dieser Zusammenarbeit entstanden leider nur 19 Originalfahrzeuge. Eine tolle Schau, dem 100. Geburtstag von Zagato durchaus angemessen.

Leider fehlten bei FA. Eberlein die ganz frühen Ferrari- Sportwagen aus Maranello. Hätte man schon gerne zum 75. Geburtstag von Ferrari gesehen. Ich denke, sie standen bei der Abfahrt nach Essen noch im Beaute- Salon. Dafür zeigten andere Aussteller frühe V12-Modelle mit dem Cavallino Rampant. War auch nicht schlecht.

Wie schon gesagt, einige namhafte internationale Händler fehlten, jedoch Gallery Aaldering, Houtkamp, Thiesen und Movendi und Co. hatten ein durchaus beeindruckendes Sortiment an Autos im Gepäck, oh sorry, auf ihren Ladelastern nach Essen gebracht.

Die Mühe hat sich doch tatsächlich gelohnt. Sah man doch bereits am Eröffnungstag eine Vielzahl von Schildern mit der Aufschrift „Verkauft“ auf den Scheiben verschiedenster Oldtimer in allen Preisklassen. Wir gönnen es ihnen.

Erich Hein

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