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3. Concours d´Elegance Tegernsee 2021-10-30

– Beitrag • 190 SL-Revue • 2021 • 4. Quartal –

Beitrag

Zum 18. Male wurde dieser Concours als Großer Preis von Deutschland durchgeführt. 15 Mal vorm Residenzschloss in Ludwigsburg und nun zum dritten Mal am Tegernsee vor traumhafter Alpenkulisse.

Im Garten des Althoff Seehotel überfahrt konnte die Fachjury in der seit Jahren bewährten Mischung aus Automobilhistorikern und –technikern wie Fachjournalisten und Designern ihre Auswahl treffen. 

Dies war gewiss nicht immer leicht und so zogen wir uns des Öfteren in den Raum Hirschberg, unser Jurydomizil, direkt am Seegarten zurück, um uns auszutauschen und schließlich die Klassensieger wie auch „Best of Show“ zu krönen. 

Von den Kronen für „Best of Show“ gab es 2 Stück. Einmal bei den Oldtimern und einmal bei den Neo Classics. 

Retro Classics Cultur e.V. , wo auch ich Mitglied bin, hält das ganze Jahr über die Freude am Kulturgut Automobil wach und pflegt diesen Gedanken. 

Der Wettergott war ebenfalls auf unserer Seite, denn entgegen aller Vorhersagen lachte die Sonne an 3 Tagen, ohne durch brütende Hitze die Juryarbeit zu erschweren. 

Die Jurygruppe, bei der ich die Teamleitung hatte, war nur für Oldtimer eingeteilt. Die Neo Classics hatten wir nicht zu bewerten. 

Unsere Fahrzeuge waren die Startnummern 114. Ein MB 300 SL Coupé, 116-MB 300 SL Roadster, 117-Bentley S2 Limousine (Bild 6), 118-Maserati 3500 GT Vignale Spider, 119-MB 220 SE Ponton-Cabriolet, 120-Austin Healy 3000 MKII, 121-Aston Martin DB 4 Series 5, 122-MB 300 SL Roadster und nach gereicht bekamen wir noch die 109-MB 300 SL Coupé. 

Die Liste der Klassensieger ist recht umfangreich und startete mit den Vorkriegsfahrzeugen bis 1945. Hier konnte ein Bugatti 57 C Stelvio den Siegerpokal mit nach Hause nehmen. 

In der Klasse E ging es um die frühen Nachkriegsfahrzeuge von 1946 bis 1955. Ein Mercedes Benz 300 SC Coupé, restauriert bei der Firma Kienle belegte hier den ersten Platz, gefolgt vom Lagonda Drophead des Baujahres 1949 und auf dem dritten Platz landete der Maserati A6G von Frua. 

Die Nachkriegsklasse von 1956 bis 1963 führte der MB 300 SL Roadster des letzten Baujahres 1963 an, der auch Chancen auf den „Best of Show“ gehabt hätte, wenn der Motorraum nicht so überrestauriert gewesen wäre. 

Ein Aston Martin DB4 Series 5 und der Maserati 3500 GT Vignale Spyder teilten sich Platz 2 und 3. 

Bei den späten Klassikern von 1964-1971 siegte ein früher Porsche 911 aus dem ersten Baujahr 1964, gefolgt von einem Ferrari 365 GTC/4 und einer Pagode 230 SL. 

Die Klasse H beschäftigte sich mit Fahrzeugen außerhalb der FIVA-Wertung von 1972-2000. Hier hatte ein DINO 246 GT von 1972 die Nase vorn. Platz 2 sicherte sich ein Rolls Royce Corniche IV Cabriolet, vor dem 6,9 Liter Modell des 450 SEL der Baureihe W 116 von Mercedes-Benz. 

Auch bei den Sonderpreisen konnten Modelle mit dem guten Stern punkten, so zum Beispiel beim ältesten Fahrzeug ein 680 S, bei der Sportwagen Ikone der 50er Jahre ein 300 SL Coupé und beim Romy Schneider Sonderpreis ihr 300 SL Roadster des Baujahres 1958 und 9 Fahrgestell Nummern vor meinem SL. 

Kommen wir zum „Best of Show“ bei den Oldtimern. Martin Semm hatte aus seiner Sammlung den drittletzt gebauten Flügeltürer aus dem Baujahr 1957 mitgebracht, die FGNR. 77. Bei 79 war dann Schluss. Der 300 SL verfügte über matching numbers, originale Farbkombination sowie die komplette Historie während der 74.500 Originalmeilen. Restauriert wurde der Wagen bei HK-Engineering in Polling (Bild 5). 

Der Vollständigkeit halber möchte ich auch den „Best of Show“ bei den Neo Classics vorstellen. Hier siegte der Ford GT 1966 Heritage Edition des Baujahres 2017-mit gleichem Farb-wie Startnummerndesign des Vorbildes aus 1966. 

Die Schirmherrschaft hatte wieder Leopold Prinz von Bayern, ein Autoliebhaber und Rennfahrer wie er im Buche steht übernommen. 

Im Grußwort brachte er seine Begeisterung für Oldtimer zum Ausdruck, die auch dadurch erlebbar wird, dass er regelmäßig bei den Tourenwagen Classics mit einem DTM BMW von 1989 antritt. 

Fazit: Ein interessantes und schönes Wochenende, bei dem für jeden etwas dabei war. 

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr. 

Wilfried Scheer

Bilder