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24h – Rennen Nürburgring 

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2022-03 –

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24 Stunden auf der Rennstrecke des Nürburgring sind mehr, viel mehr, ein einmaliges Erlebnis für Fahrer, Team und Zuschauer. 

24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring erzeugen Gänsehaut pur, Piloten mit Gasfuß am Limit gepaart mit der Gefahr und dem Hochgefühl diese Rennstrecke zu bezwingen und sich mit den großen Fahrern der Vergangenheit eins zu fühlen. 

24 Stunden an der Rennstrecke des Nürburgrings rund um die Nordschleife sind auch überfüllte Campingplätze, ausgelassene und partyfeiernde Fans, die ein eindrucksvolles Zeugnis ablegen, dass vom Motorsport eine immerwährende Faszination ausgeht. Mobilitätswende hin oder her. 

24 Stunden beim Rennen am Nürburgring pilgerten rund 230 000 Besucher, trotz der Gefahr von chaotischen Witterungsbedingungen in die Eifel nach Adenau um dabei zu sein, wenn die Geräuschkulisse der Motoren einen Angriff auf das Trommelfell starten, die Nase gefüllt mit Benzin- und Öl-Geruch und die Augen nicht wissen, wo sie zuerst hinschauen sollen. 

Zum 50zigsten Mal jährten sich die 24h am Nürburgring in dieses Jahr. Ein voller Erfolg für Veranstalter und Renn- Teams. Bei kühlem aber trockenen Wetter -Gott sei es gedankt- begaben sich am Samstagnachmittag 138 Fahrzeuge auf die 25,378 Kilometer lange Kombination von Grand-Prix-Strecke und Nordschleife. Bevor jedoch die Boliden der heutigen Renn-Generation am Samstag an den Start gingen, konnten „Die Alten“ ihr Können unter Beweis stellen. Pünktlich um 9.20 Uhr am Freitagmorgen heulten die Motoren der 158 historischen Rennwagen auf und begaben sich auf ihr 24h-Rennen. Angriffslustig starteten NSU TT, BMW 02, Porsche 911, Mercedes-Benz 190E 2.5-16 im Schlepptau auch der ein oder andere Exot wie Mercury Cuagar, Peugeot 309 oder Renault 12. Nach einem packenden Rennen, das für die Oldies 3 Stunden Fahrzeit bedeutete, siegte der Mercedes-Benz 190E 2.5-16 mit Fahrer Ralf Schall der mit knapp 3 Minuten Vorsprung vorm Kerner-Porsche 935 K1 über die Ziellinie düste. Ein wirklich gelungener Einstieg in „Das Rennen“ des Wochenendes. 

Sieger der Jubiläumsausgabe am Nürburgring war Team Phoenix. Der Südafrikaner Kelvin van der Linde, die beiden Belgier Dries Vanthoor und Frederik Vervisch sowie Robin Frijins aus den Niederlanden setzten sich nach 24 Stunden in der „Grünen Hölle“ im Audi R8 LMS evo II mit einem Vorsprung von 55,276 Sekunden vor dem Getspeed-Mercedes-AMG mit DTM-Champiom Maximilian Götz, Fabian Schiller und den Briten Adam Christodoulou durch. 

Das Rennen, das seit langer Zeit keine witterungsbedingten Ausfallzeiten hatte, kam natürlich nicht ohne kleine und große Unfälle aus. Einer dieser muss auf jeden Fall hier erwähnt werden. Vorjahressieger Porsche 911 GT3R von Manthey Racing, konnte sich mit Startfahrer Kevin Estre der den Porsche in einer halsbrecherischen Fahrt von Startplatz 35 aus durch das Feld der Top-Favoriten an die Spitze katapultiert hatte, kam am frühen Abend das Aus. Pilot Laurens Vanthoor ging ins Familienduell mit Bruder Dries und verlor. Vor der Hohenrain-Schikane berührten sich beide (natürlich die Autos) was einen gewaltigen Abflug seines Porsches zur Folge hatte. Ja, ja, die Familie, man liebt sie, aber manchmal wünscht man sie auf den Mond. Wäre in diesem Fall auch besser gewesen. Einzig Gute an der Kollision, keiner der beiden Brüder wurde verletzt. 

Es war eine rundum gelungene Jubiläumsveranstaltung die der Veranstalter ADAC Nordrhein nach der Corona-Pandemie auf die Beine gestellt hat .Von Donnerstagmorgen bis zum Sonntag gab es ein ausgewogenes und attraktives Rahmenprogramm, dass so manchen Camper aber auch Tagesgäste nicht zur Ruhe kommen lies. 

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen beim nächsten 24h- Rennen als Zuschauer oder sogar als Fahrer mit Team dabei zu sein, speichern Sie sich den Termin für 2023 in Ihr Handy oder schreiben Sie diesen auf einen Zettel (bitte nicht verlegen). Es ist der 18. bis 21. Mai 2023. Also dann, bis zu den nächsten 24h am Nürburgring. 

Erich Hein

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