Club • Event • ADAC • 24h – Rennen Nürburgring • 2023

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Der Nürburgring • Die 24 – Stunden • Rennen, Kämpfen, Siegen

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2023-02 –

Beitrag • Vorwort

Genial, einfach nur genial waren die vier Tage vom 18. Bis 21. Mai unterhalb der Nürburg am historischen Nürburgring. Die Freude am Motorsport, sei es nun in der Old- und Youngtimer-Szene oder im aktuellen Motorsport, sie ist trotz aktueller Klimakrise und nicht endende Debatten hinsichtlich Wärmepumpe ungebrochen.

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190 SL-Revue • Beitrag • Der Mercedes-Benz 190 SL  und die MILLE MIGLIA 

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Der Mercedes-Benz 190 SL  und die MILLE MIGLIA 

Beitrag

Die Route.

Bildquelle: https://www.fcaheritage.com/de-de/heritage/news/1000-miglia-route-2022

Der Mercedes-Benz 190 SL  und die MILLE MIGLIA 

Neueste Erkenntnisse ermöglichen dem Mercedes-Benz 190 SL die Teilnahme an der heutigen Mille Miglia: Denn mitfahren dürfen ausschließlich Fahrzeuge des ursprünglichen Straßenrennens, das von 1927 bis 1957 ausgetragen wurde – und ein 190 SL startete 1956 bei den anspruchsvollen „1000 Meilen“ von Brescia nach Rom und zurück. Damals waren insgesamt 15 Mercedes-Benz am Start, darunter sechs Werkswagen: drei Spezial-Tourenwagen vom Typ 220 „Ponton“ und drei 300 SL „Gullwing“.

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Stuttgart. – Er debütierte 1954 zusammen mit dem Mercedes-Benz 300 SL „Flügeltürer“ (W 198) auf der International Motor Sports Show in New York – der 190 SL (W 121). Auch stilistisch ähnelt er dem berühmten Supersportwagen, wobei er von vornherein als Roadster angeboten wurde. Recherchen in den Archiven von Mercedes-Benz Classic führten nun zu der überraschenden Erkenntnis, dass sich bei der Mille Miglia 1956 unter den neun privat gemeldeten Teilnehmern auf Fahrzeugen der Marke nicht nur weitere 300 SL „Gullwing“ befanden, sondern auch ein 190 SL. Auf Basis dieser Information, die durch die im Museo Mille Miglia in Brescia archivierten Unterlagen bestätigt wird, hat Mercedes-Benz Classic den Veranstalter der heutigen Mille Miglia gebeten, den 190 SL auf die Liste der zur Veranstaltung zugelassenen Fahrzeuge zu setzen.

„Wir freuen uns, dass es ein weiteres Mercedes-Benz Fahrzeug für die Mille Miglia gibt. Das eröffnet noch mehr Fans der Marke die Teilnahme“, sagt Michael Bock, Leiter Mercedes-Benz Classic und Kundencenter. „Der 190 SL hat in den vergangenen Jahren einen starken Aufwind als Sammlerfahrzeug erlebt. Er steht in einer Reihe mit den vielen anderen begehrenswerten Fahrzeugen von Mercedes-Benz.“

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Der Mercedes-Benz 190 SL wurde zur Mille Miglia 1956 vom französischen Fahrerteam Michel Bianco / Jean Loup Pellecuer gemeldet. Er hatte die Startnummer 347, entsprechend einer Startzeit von 3:47 Uhr morgens, und belegte nach einer Fahrzeit von 16 Stunden, 6 Minuten und 15 Sekunden Platz 121. Der Grund, weshalb die damalige Teilnahme des 190 SL auch in Fachkreisen weitgehend unbekannt, ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass das Fahrzeug in den offiziellen Mitteilungen des Automobilclubs von Brescia seinerzeit nur als Mercedes – ohne weitere Typenbezeichnung – genannt ist.
Diese Sachlage eröffnet dem in Sammlerkreisen beliebten Roadster die Teilnahme an der Mille Miglia. Insgesamt 25.881 Fahrzeuge vom Typ 190 SL wurden gebaut . In Deutschland kostete der elegante Luxus-Sportwagen seinerzeit 16.500 Mark.

Soweit der Pressetext unseres  Mutterhauses. Allerdings muss noch dazu gesagt werden, dass ausschließlich die 190 SL Besitzer sich bewerben können, die einen 190 SL der Baujahre 1955, 1956 und 1957 besitzen, da ja die Mille Miglia  1957 eingestellt wurde. Ich bin einmal mehr gespannt, wie viele 190 SL Besitzer sich in diesem Jahr mit Ihren Fahrzeugen beworben haben und wie viele zugelassen wurden? Vielleicht meldet Ihr Euch bei mir mal?  Allerdings ist die Mille natürlich auch so eine Reise wert, Wir Männer vom Stammtisch Hannover und Hamburg hatten letztes Jahr sehr viel Spaß in Oberitalien bei wunderschönem Wetter und ich weiß schon, dass 2 Kollegen wieder nach Brescia fahren. Sicherheitshalber habe ich auch schon in dieser Zeit Urlaub genommen und wenn ich kann, fahre ich auch zur MM. Letzten Mai war uns auch das Wetter hold und wir erlebten schöne frühsommerliche Tage in Brescia und am Gardasee.  Besonders die Orte Sirmione mit der sehenswerten schönen Altstadt und der Ort Desenzano del Garda hatten es uns angetan. Das dabei auch die  kulinarischen Genüsse nicht zu kurz kamen, versteht sich! Dabei erwies sich unser Clubfreund Michael Sternberg als sehr guter Reiseführer. Besonders gut hat mir auch das Stadtfest in Brescia anlässlich der Mille Miglia gefallen. Erwähnenswert sind natürlich auch die Besuche in Maranello und Saint`Agata Bolognese, bei Ferrari und Lamborghini gewesen. Das Museo de Mille Miglia ist dabei in Brescia ein absolutes Muss! Sehr ausführlich ist hier die Historie der Mille Miglia dargestellt und man begreift eigentlich erst hier, welche Bedeutung dieses Rennen in der Welt hatte. Ich wünsche allen die nach Oberitalien fahren eine gute Anreise. Vielleicht sehen wir uns ja?

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Frank Erbeck

Club • Event • Nürburgring Classics • 2022 • Beitrag

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Nürburgring Classics 2022 Eintauchen in den Mythos Nürburgring

– Beitrag • 190 SL-Revue • 2022 • 3. Quartal –

Beitrag

Vom 20. Bis 22. Mai hatten die „Alten Herren“ das Wort auf der Nordschleife, in den Fahrerlagern und auf der Grand-Prix-Strecke.

Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause meldete sich der historische Motorsport mit den Nürburgring Classics zurück. In der heutigen unsicherer Zeit vermittelt der Blick zurück auf die Gladiatoren-Kämpfe vergangener Jahrzehnte ein gewisses Maß an Sicherheit und Bewunderung für eine einzigartige Technik.

Ob Formel 1, DTM, Youngtimer, Ferrari Deutschland-Club, die Hubraumriesen der CanAm Big Blocks oder der immer wieder mitreißende „Kampf der Zwerge“ mit längst vergessenen Protagonisten von Autobianchi, NSU TT, Fiat 127, Abarth oder Mini. Dieses war ein wunderbarer Blick zurück in die Geschichte des Motorsports. Im alten und neuen Fahrerlager konnte man nicht nur die seltenen Boliden der Vergangenheit aus nächster Nähe erleben, sondern man konnte, wenn man wollte, auch mit den Fahrern ins Plaudern kommen.

Die Classics sind aber nicht nur ein rollendes Museum, sondern dort wurde richtig knallharter Motorsport geboten. Rund 20 000 Zuschauer konnten auf der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke neun verschiedene Rennserien und viele Sonderläufe erleben. Zum ersten Mal waren Formel-1-Fahrzeuge aus der Zeit der großen Fahrer wie Wolfgang Graf Berghe von Trips, Sir Jackie Stewart oder Jack Brabham am Nürburgring unterwegs.

Bis zu letzten Sekunde wurde in den einzelnen Rennen gekämpft und meist mit einem Wimpernschlag die Ziellinie überquert. So geschehen bei den Tourenwagen und GTs des Historic Endurance Cup, welche am Samstagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit fighteten, den Fahrzeugen der Deutsche Tourenwagen „Golden Ära“ oder den über 90 Startern der Youngtimer Trophy.

Wie bei jedem Event sind die Rennen der Kleinen also der “Kampf der Zwerge“ interessant. Diese kleinen flinken Fahrzeuge bieten mit Herz und Bleifuß alles auf und konnten im Rahmen der Nürburgring Classics ihren 30. Geburtstag feiern. Jede dieser Veranstaltung lebt nicht nur von Rennläufen sondern auch von den Marken-Clubs, die ihre Fahrzeuge präsentieren und an der ein oder anderen Gleichmäßigkeitsprüfung teilnehmen.

Organisationsleiter Henning Meyersrenken zeigte sich mit der vierten Auflage der Nürburgring Classics sehr zufrieden. Und wir Zuschauer auch. 

Erich Hein

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Club • Event • ADAC • 24h – Rennen Nürburgring • 2022

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24h – Rennen Nürburgring 

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2022-03 –

Beitrag • Text

24 Stunden auf der Rennstrecke des Nürburgring sind mehr, viel mehr, ein einmaliges Erlebnis für Fahrer, Team und Zuschauer. 

24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring erzeugen Gänsehaut pur, Piloten mit Gasfuß am Limit gepaart mit der Gefahr und dem Hochgefühl diese Rennstrecke zu bezwingen und sich mit den großen Fahrern der Vergangenheit eins zu fühlen. 

24 Stunden an der Rennstrecke des Nürburgrings rund um die Nordschleife sind auch überfüllte Campingplätze, ausgelassene und partyfeiernde Fans, die ein eindrucksvolles Zeugnis ablegen, dass vom Motorsport eine immerwährende Faszination ausgeht. Mobilitätswende hin oder her. 

24 Stunden beim Rennen am Nürburgring pilgerten rund 230 000 Besucher, trotz der Gefahr von chaotischen Witterungsbedingungen in die Eifel nach Adenau um dabei zu sein, wenn die Geräuschkulisse der Motoren einen Angriff auf das Trommelfell starten, die Nase gefüllt mit Benzin- und Öl-Geruch und die Augen nicht wissen, wo sie zuerst hinschauen sollen. 

Zum 50zigsten Mal jährten sich die 24h am Nürburgring in dieses Jahr. Ein voller Erfolg für Veranstalter und Renn- Teams. Bei kühlem aber trockenen Wetter -Gott sei es gedankt- begaben sich am Samstagnachmittag 138 Fahrzeuge auf die 25,378 Kilometer lange Kombination von Grand-Prix-Strecke und Nordschleife. Bevor jedoch die Boliden der heutigen Renn-Generation am Samstag an den Start gingen, konnten „Die Alten“ ihr Können unter Beweis stellen. Pünktlich um 9.20 Uhr am Freitagmorgen heulten die Motoren der 158 historischen Rennwagen auf und begaben sich auf ihr 24h-Rennen. Angriffslustig starteten NSU TT, BMW 02, Porsche 911, Mercedes-Benz 190E 2.5-16 im Schlepptau auch der ein oder andere Exot wie Mercury Cuagar, Peugeot 309 oder Renault 12. Nach einem packenden Rennen, das für die Oldies 3 Stunden Fahrzeit bedeutete, siegte der Mercedes-Benz 190E 2.5-16 mit Fahrer Ralf Schall der mit knapp 3 Minuten Vorsprung vorm Kerner-Porsche 935 K1 über die Ziellinie düste. Ein wirklich gelungener Einstieg in „Das Rennen“ des Wochenendes. 

Sieger der Jubiläumsausgabe am Nürburgring war Team Phoenix. Der Südafrikaner Kelvin van der Linde, die beiden Belgier Dries Vanthoor und Frederik Vervisch sowie Robin Frijins aus den Niederlanden setzten sich nach 24 Stunden in der „Grünen Hölle“ im Audi R8 LMS evo II mit einem Vorsprung von 55,276 Sekunden vor dem Getspeed-Mercedes-AMG mit DTM-Champiom Maximilian Götz, Fabian Schiller und den Briten Adam Christodoulou durch. 

Das Rennen, das seit langer Zeit keine witterungsbedingten Ausfallzeiten hatte, kam natürlich nicht ohne kleine und große Unfälle aus. Einer dieser muss auf jeden Fall hier erwähnt werden. Vorjahressieger Porsche 911 GT3R von Manthey Racing, konnte sich mit Startfahrer Kevin Estre der den Porsche in einer halsbrecherischen Fahrt von Startplatz 35 aus durch das Feld der Top-Favoriten an die Spitze katapultiert hatte, kam am frühen Abend das Aus. Pilot Laurens Vanthoor ging ins Familienduell mit Bruder Dries und verlor. Vor der Hohenrain-Schikane berührten sich beide (natürlich die Autos) was einen gewaltigen Abflug seines Porsches zur Folge hatte. Ja, ja, die Familie, man liebt sie, aber manchmal wünscht man sie auf den Mond. Wäre in diesem Fall auch besser gewesen. Einzig Gute an der Kollision, keiner der beiden Brüder wurde verletzt. 

Es war eine rundum gelungene Jubiläumsveranstaltung die der Veranstalter ADAC Nordrhein nach der Corona-Pandemie auf die Beine gestellt hat .Von Donnerstagmorgen bis zum Sonntag gab es ein ausgewogenes und attraktives Rahmenprogramm, dass so manchen Camper aber auch Tagesgäste nicht zur Ruhe kommen lies. 

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen beim nächsten 24h- Rennen als Zuschauer oder sogar als Fahrer mit Team dabei zu sein, speichern Sie sich den Termin für 2023 in Ihr Handy oder schreiben Sie diesen auf einen Zettel (bitte nicht verlegen). Es ist der 18. bis 21. Mai 2023. Also dann, bis zu den nächsten 24h am Nürburgring. 

Erich Hein

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190 SL-Revue • Beitrag • 2022 • 100 JAHRE AVUS • Beitrag

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Beitrag

Die einst schnellste Rennstrecke der Welt feierte 2021 ihren 100sten Geburtstag. 

Im PS. SPEICHER gab es eine Sonderausstellung unter dem Thema „Ein rasantes Jahrhundert“ zu sehen.

1937 bekam die AVUS ihre Steilkurve, gemauert aus Klinkerziegeln. 1967 wurde das über 12 Meter hohe Bauwerk auf Beschluss des Bundesverkehrsministeriums in Bonn abgerissen.

Die Klinkerziegel geschwärzt von den Reifen Caracciolas, Langs und Stucks waren nur noch Bauschutt.

Doch nicht für alle-Fans holten sich einen der Steine nach Hause.

Das immer mehr steigende Tempo der 20er Jahre war nirgendwo so sichtbar, wie auf der Avus 130, 150, 180 km/h.

Inflation und Armut folgten-die Berliner klauten die Holzteile der Avus, um daheim heizen zu können.

Albert Speer verband sie in der NS-Zeit mit dem öffentlichen Straßennetz und nach dem Kriege in den 50er Jahren gaben alle wieder Vollgas-vom Rennfahrer bis zum Käfer-Fahrer.

Die Avus war an den Rand des Landes gerückt, aber ganz nah ans Zentrum der Weltpolitik.

Die deutsche Teilung war auf ihr besonders spürbar. Beim Stau vor der DDR-Transitstrecke oder beim befreienden Vollgasgeben danach in der anderen Richtung.

Angst vorm Waldsterben und Lärm führte 1989 unter Walter Momper mit dem rot-grünen Senat zu Tempo 100 und zum Ende des Motorsports.

Dagegen gab es lebhaften Protest unter dem Motto: 100?! Ick gloob ick spinne! Lieber Umweltschutz mit Köpfchen…

Bei einer Telefonumfrage der SFB-Abendschau riefen in einer Viertelstunde rund 50.000 Zuschauer an-58 Prozent waren gegen das Tempolimit.

Der Protest gegen die „Abschaffung des letzten Stücks Berliner Freiheit“ lief monatelang.

Ein Detail überstrahlte alles: die Steilkurve.

Sven Wedemeyer, Co-Autor des neuen Buches „Avus 100“, nennt sie „das Herz der Avus“.

In 1937 erreichte Sieger Hermann Lang 390 km/h Spitze. Bernd Rosemeyer fuhr die schnellste Runde mit einem Schnitt von 270 km/h.

Leider gab es auch nach dem 2. Weltkrieg weitere Unfälle. Richard von Frankenberg flog 1956 über den Rand-genauso Jean Behra 1959-der aber weniger Glück hatte und mit seinem Porsche am Fundament einer Flak aus dem zweiten Weltkrieg zerschellte.

Jean Behras Genick brach an einem Fahnenmast – er wurde 38 Jahre alt.

Die frühere Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich hatte hier keine Zukunft. Ganz Berlin trauerte um einen Rennfahrer.

Auch Hans Herrmann hatte einen Tag später einen schweren Unfall, als bei seinem BRM die Bremsen versagten und er mit viel Glück auf einem freien Stück aus dem Auto flog.

Der Große Preis von Deutschland fand 1959 aus politischen Gründen auf der Avus statt auf dem Nürburgring statt, nur sieben Rennwagen kamen ins Ziel.

Zum 100-jährigen erschien eine Sondermarke der Deutschen Post wie schon 1971 zum 50-jährigen Jubiläum.

Frank B. Meyer hat in Auto Bild Klassik 8/2021 die Textfakten zusammen getragen und die Fotos stammen aus Privathand wie von Ullstein, Getty Images und Luca Geselle.

Wilfried Steer

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Club • Event • ADAC • 1000km Rennen • 2021

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ADAC 1000km Rennen • 2021

– Beitrag 190 SL-Revue • 2021-04 –

Beitrag • Text

Früher, ja früher, war nicht alles, schöner und besser. Aber es war halt anders. 
Auch die berühmten Motorsport- „Schlachten“ am legendären Nürburgring waren nicht härter und die Piloten nicht verwegener, aber halt anders.

Man erinnert sich an die schönsten und faszinierendsten Duelle der Fahrer zwischen Hatzenbach, Breitscheid, Adenauer Forst und Brünnchen, die sich über nie enden wollende Runden und Stunden hinweg erstreckten. Es war der legendäre und unvergessenen Langstrecken- Klassiker „Das 1000- Kilometer- Rennen“, dass, wie Phönix aus der Asche am 18.- 19. September dieses Jahr den Nürburgring wieder belebte. 

Als der ADAC 1953 beim Motorsportweltverband FIA ein Langstreckenrennen in Deutschland beantragte erging die Genehmigung mit der Option, dass mindestens 1000 Kilometer in den Rennen der damals neu gegründeten Sportwagen- WM gefahren werden musste. Der „Nürburgring“, prädestiniert für die Herausforderung für Mensch und Maschine zwischen den Eifelwäldern, die als„Grüne Hölle“ in die Analen der Geschichte des Motorsports eingegangen ist geradezu genial. 

Am 30. August 1953 startete das erste Rennen, viele weitere folgten. 

Seine Blütezeit erlebte des 1000 Kilometer- Rennens in den 1960er und 1970er- Jahren. 

Unvergessen die Duelle zwischen den italienischen Granden Ferrari und Maserat, zwischen 

Porsche und den Giftzwergen von Lola, Lotus oder Austin Healey. 

Grandiose Fahrer, wie der Brite Sir Stirling Moss, der Argentnier Juan Manuel Fangio oder der tödlich verunglückte Wolfgang Graf Berghe von Trips, sowie John Surtes oder Hans Hermann, sie alle trotzten den Gewalten des Klimas, beflügelt vom Jubel der Menschenmassen flogen sie fast mit ihren Boloden ins Ziel. 

2021 nun die Wiedergeburt, nicht schöner und besser, aber halt anders. 

Die Starterliste konnte sich sehen lassen. Dort tummelten sich Alfa Romeo 1750 GT, 

BMW 2002 ti, Mercedes Benz 500 SEC, Opel Kadett GSI, Renault R 11 Turbo, 

Peugeot 205 GTI um nur einige, der knapp 100 angetretenen Oldies, Veteranen und Youngtimer zu nennen. 

Kurz bevor die Sonne sich verabschiedete, es waren genau sechs Stunden, 44 Minuten und 

9 Sekunden kam der Poesche 934/5 mit den Fahrern Jodexnis, Charzanowski, Althoff und 

Gülden nach einem super spannenden Rennen mit beeindruckenden Überholmanövern vor dem Porsche 964er Cup Porsche mit den Schweizern Reggiani und Jacoma über die Ziellinie gebraust. 

Zu erwähnen, das Pech der Piloten Marc und Dennis Busch, die sich etwa eine Stunde vor Rennende, in Führung liegend, mit einem Motorschaden an ihrem Porsche 911 Carrera RSR aus dem Rennen verabschieden mussten. 

Das enorme Potenzial der GT- und Tourenwagen zeigte sich beim Kampf um Platz drei 

recht deutlich. 

Porsche 964 Cup mit den Piloten Rudolph, Knebel und Hammel gewannen diesen vor 

BMW 635 CSI. 

Es war ein gelungenes Comeback eines Klassikers der in den Herzen der Fans immer seinen 

Platz hatte. Nicht schöner und besser. Aber halt anders. 

Erich Hein

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190 SL-Revue • 2021 • 03 • Klassensieg von AMG 

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Die Sensation von Spa vor 50 Jahren: Klassensieg von AMG beim 24-Stunden-Rennen 1971 

– Beitrag • 190 SL-Revue • 2021 • 3. Quartal –

Beitrag

• Der Renntourenwagen 300 SEL 6.8 erringt vor 50 Jahren den ersten großen AMG Erfolg 

• Platz 2 im 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps vom 24. bis 25. Juli 1971 

• 31. Juli bis 1. August 2021: Erinnerung an den historischen Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps 

• Die „Rote Sau“ im Mercedes-Benz Museum vom 20. Juli bis 19. September 2021

Stuttgart. Dieses Rennen bringt AMG schlagartig auf die Bühne des Motorsports: Am 24. Juli 1971 gehen um 15 Uhr fast 80 Renntourenwagen an den Start der 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Mittendrin im Feld fährt eine mächtige Mercedes-Benz Luxuslimousine der Baureihe W 109 über den Ardennenkurs. Es ist kein Werksrennwagen, sondern ein Fahrzeug, das von dem 1967 gegründeten Ingenieurbüro von Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher eingesetzt wird. 

AMG hat diesen Vorläufer der Mercedes-Benz S-Klasse für das Langstreckenrennen umfassend vorbereitet, die Schwerpunkte liegen auf Motor und Fahrwerk. Die technischen Daten sind für Renntourenwagen der damaligen Zeit gigantisch: 315 kW (428 PS) aus 6.835 Kubikzentimetern Hubraum, bis zu 620 Newtonmeter Drehmoment, eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 265 km/h und ein Beschleunigungsvermögen aus dem Stand auf 100 km/h in 6,1 Sekunden. AMG 300 SEL 6.8 lautet der Name des roten Rennwagens – auch wenn der Stern auf dem Kühler klar auf die Stuttgarter Marke verweist. 

Faszinierendes Start-up 

Der Firmenname AMG ist 1971 noch nicht weithin bekannt, geläufig vor allem sportlich ambitionierten Liebhabern leistungsgesteigerter Mercedes-Benz Automobile. Die Anfangsbuchstaben der Nachnamen Aufrecht und Melcher und des Orts Großaspach (dort arbeiten die beiden Gründer in den 1960er-Jahren erstmals zusammen an Rennmotoren) ergeben das Kürzel. Unternehmenssitz ist eine ehemalige Mühle im Nachbarort Burgstall. 

Am Ende der 24 Stunden von Spa-Francorchamps 1971 hat sich die Marke AMG über Nacht einen Ruf in der Welt des Rennsports verschafft. Denn Hans Heyer und Clemens Schickentanz fahren im 300 SEL 6.8 auf einen sensationellen Platz 2 im Gesamtklassement und sichern sich den Sieg in ihrer Klasse. Selbst die renommierte Nachrichtensendung „Tagesschau“ der ARD berichtet über den Rennsportcoup in Belgien. Die Zeitschrift „auto motor und sport“ feiert ihn als „Schwabenstreich“. 

Der „unglaubliche zweite Platz“ 

Dieser Rennerfolg vor 50 Jahren ist aber absolut keine Selbstverständlichkeit. Denn die große, 1.635 Kilogramm wiegende Limousine (immerhin 195 Kilogramm leichter als die Serienversion) muss sich in dem belgischen Marathonrennen gegen ein Feld flinker Renntourenwagen behaupten. Zum Glück liegt dem Fahrzeug der alte Kurs von Spa-Francorchamps – 14,863 Kilometer lang und mit vielen Geraden, auf denen Vollgas gefahren werden kann. Der 300 SEL 6.8 hält sich wacker und rast zuverlässig durch die Nacht, während immer mehr Fahrzeuge aus dem Rennen ausscheiden: Im Morgengrauen sind noch 23 Wagen unterwegs, ganze Werksmannschaften haben ihre Flaggen gestrichen. Der Außenseiter aus Affalterbach zieht weiter seine Bahnen und kommt schließlich als zweites Fahrzeug unter den 18 verbliebenen Renntourenwagen ins Ziel. 

Das Fachmagazin „Road & Track“ beschreibt im Rückblick den erfolgreichen Balanceakt zwischen Leistung und Gewicht: „Im Rennen hatte der große V8-Motor einen unstillbaren Durst nach Treibstoff, und das Gewicht [des Fahrzeugs] führte dazu, dass es schnell seine Reifen verschliss. Doch die Geschwindigkeit der Roten Sau glich auf den langen Geraden von Spa-Francorchamps diese Ineffizienzen mehr als aus. Nach 24 Stunden stürmte sie auf einen unglaublichen zweiten Platz hinter einem Ford Capri.“ („During the race, the big V8 had an insatiable thirst for fuel, and its weight meant that it quickly wrecked its tires. However, the straight-line speed of the Red Pig more than made up for its inefficiencies on the long straights of Spa-Francorchamps, and after 24 hours, it ended up storming its way to an incredible second place behind a Ford Capri.“) Fahrer des Fords sind der ehemalige Mercedes-Benz Rennfahrer und heutige Mercedes-Benz Markenbotschafter Dieter Glemser sowie der spanische Rennfahrer Alejandro „Àlex“ Soler-Roig. 

Erinnerung an den historischen Erfolg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2021. 

Für die Performance- und Sportwagen-Marke Mercedes-AMG und für Mercedes-AMG Motorsport ist der Erfolg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps vor 50 Jahren ein Meilenstein in der Markengeschichte. In diesem Jahr gehen insgesamt 13 von Kundenteams eingesetzte Mercedes-AMG GT3 bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (31. Juli bis 1. August 2021) an den Start. Einer der GT3 erinnert auf doppelte Weise an das Jubiläum: Sein Design ist angelehnt an den Renntourenwagen von 1971, und er trägt zudem die Startnummer 50. 

Ein Highlight auch in Stuttgart: Das Mercedes-Benz Museum präsentiert die detaillierte Rekonstruktion der legendären „Roten Sau“ vom 20. Juli bis 19. September 2021 im Atrium. Der Eintritt zu dem Bereich ist kostenfrei. 

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