Früher, ja früher, war nicht alles, schöner und besser. Aber es war halt anders.
Auch die berühmten Motorsport- „Schlachten“ am legendären Nürburgring waren nicht härter und die Piloten nicht verwegener, aber halt anders.
Man erinnert sich an die schönsten und faszinierendsten Duelle der Fahrer zwischen Hatzenbach, Breitscheid, Adenauer Forst und Brünnchen, die sich über nie enden wollende Runden und Stunden hinweg erstreckten. Es war der legendäre und unvergessenen Langstrecken- Klassiker „Das 1000- Kilometer- Rennen“, dass, wie Phönix aus der Asche am 18.- 19. September dieses Jahr den Nürburgring wieder belebte.
Als der ADAC 1953 beim Motorsportweltverband FIA ein Langstreckenrennen in Deutschland beantragte erging die Genehmigung mit der Option, dass mindestens 1000 Kilometer in den Rennen der damals neu gegründeten Sportwagen- WM gefahren werden musste. Der „Nürburgring“, prädestiniert für die Herausforderung für Mensch und Maschine zwischen den Eifelwäldern, die als„Grüne Hölle“ in die Analen der Geschichte des Motorsports eingegangen ist geradezu genial.
Am 30. August 1953 startete das erste Rennen, viele weitere folgten.
Seine Blütezeit erlebte des 1000 Kilometer- Rennens in den 1960er und 1970er- Jahren.
Unvergessen die Duelle zwischen den italienischen Granden Ferrari und Maserat, zwischen
Porsche und den Giftzwergen von Lola, Lotus oder Austin Healey.
Grandiose Fahrer, wie der Brite Sir Stirling Moss, der Argentnier Juan Manuel Fangio oder der tödlich verunglückte Wolfgang Graf Berghe von Trips, sowie John Surtes oder Hans Hermann, sie alle trotzten den Gewalten des Klimas, beflügelt vom Jubel der Menschenmassen flogen sie fast mit ihren Boloden ins Ziel.
2021 nun die Wiedergeburt, nicht schöner und besser, aber halt anders.
Die Starterliste konnte sich sehen lassen. Dort tummelten sich Alfa Romeo 1750 GT,
BMW 2002 ti, Mercedes Benz 500 SEC, Opel Kadett GSI, Renault R 11 Turbo,
Peugeot 205 GTI um nur einige, der knapp 100 angetretenen Oldies, Veteranen und Youngtimer zu nennen.
Kurz bevor die Sonne sich verabschiedete, es waren genau sechs Stunden, 44 Minuten und
9 Sekunden kam der Poesche 934/5 mit den Fahrern Jodexnis, Charzanowski, Althoff und
Gülden nach einem super spannenden Rennen mit beeindruckenden Überholmanövern vor dem Porsche 964er Cup Porsche mit den Schweizern Reggiani und Jacoma über die Ziellinie gebraust.
Zu erwähnen, das Pech der Piloten Marc und Dennis Busch, die sich etwa eine Stunde vor Rennende, in Führung liegend, mit einem Motorschaden an ihrem Porsche 911 Carrera RSR aus dem Rennen verabschieden mussten.
Das enorme Potenzial der GT- und Tourenwagen zeigte sich beim Kampf um Platz drei
recht deutlich.
Porsche 964 Cup mit den Piloten Rudolph, Knebel und Hammel gewannen diesen vor
BMW 635 CSI.
Es war ein gelungenes Comeback eines Klassikers der in den Herzen der Fans immer seinen
Platz hatte. Nicht schöner und besser. Aber halt anders.
Erich Hein