190 SL-Beitrag • Mercedes-Benz 230 Cabriolet D, Typ W 143 • Beitrag
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Mercedes-Benz 230 Cabriolet D, Typ W 143

Bildquelle: Mercedes-Benz Archiv
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Der Typ W 143 wurde mit dem seitengesteuerten Motor M 143 ausgestattet. Für die Reinigung des Motoröls war ein im Hauptstrom befindlicher Spaltfilter, dessen Mechanismus an das Kupplungspedal angeschlossen war, zuständig.
Bei jeder Kupplungsbetätigung säuberte eine Abstreifvorrichtung die Siebe des Filters-einfach und doch genial.
Unser Modell hier in der Oldtimerwerkstatt von Jürgen Wollny hat noch größtenteils Erstlack und die erste Innenausstattung (Bild 1 bis 4).




Auf der Motorhaube zeigte der Lackschichtenmesser man gerade 40μ, und das erste Leder bzw. Holz seht ihr auf Bild 5 und 6.


Bei dem Wechselgetriebe kam ein von ZF entwickeltes Vierganggetriebe zum Einsatz, bei dem alle Gänge Gleichlaufeinrichtungen besaßen. Damit war der 230 der erste deutsche Personenwagen, der serienmäßig mit einem Vollsynchrongetriebe ausgerüstet wurde.
Beim viertürigen Cabriolet D, welches für 8.375 Reichsmark angeboten wurde, war die Mittelsäule bei geöffnetem Verdeck einzuklappen (Bild 7).

Mit Abstand die teuerste Variante war das zweisitzige Cabriolet A mit zwei Behelfssitzen im Heck und 11.675 RM.
Eine „Rakete“ war der Typ 230 mit einem Gewicht von anderthalb Tonnen wahrscheinlich nicht, wurden die 100 km/h aus dem Stand doch erst nach 38 Sekunden erreicht.
Ausgeliefert wurde dies Cabriolet D angeblich an die Luftwaffe im Jahr 1938. Die Kriegsnotbeleuchtung auf Bild 8 dann vermutlich später nachgerüstet.

Der Motor zu sehen auf Bild 9 und 10 verspricht mit 55 PS Nennleistung bei 3600 U/min keine Rekordwerte, was die Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h verdeutlicht.


Man kann sich ungefähr vorstellen, was die Standartenträger vorn rechts und links damals ausfüllte (Bild 11).

Die Türen öffnen gegenläufig, wie auf Bild 12 schön zu sehen ist und dort im Einstieg findet sich auch die Karosserienummer (Bild 13). Diese lautet: 1361200900/51.


Beim Typenschild an der Spritzwand im Motorraum (Bild 14) sehen wir die Auftragsnummer 271391 mit Fabriknummer 405403.

Bis zum kriegsbedingten Serienauslauf 1941 wurden 20290 Exemplare des 230 in allen Ausführungen gebaut-was 1938, unserem Baujahr, für einen Jahresumsatz von 396 Millionen Reichsmark sorgte.
Auf Bild 15 zeigt sich die überschaubare „Uhrensammlung“ im Armaturenbrett, etwas unüberschaubarer ist der Inhalt des Kofferraumes (Bild 16).


Während die Verdeckeinheit außen recht traurig daherkommt, ist der Eindruck innen deutlich besser (Bild 17).

Dies lässt sich vom Einstieg hinten rechts leider kaum behaupten, wie Bild 18 offenbart.

Als Fazit kann man festhalten, dass der Typ 230 ‚ W143 zu einem der erfolgreichsten Fahrzeuge aus dem Hause Daimler-Benz in den dreißiger Jahren wurde. Sicher auch aufgrund der allein 12 verschiedenen Karosserievarianten, die zur Auswahl standen.
Wilfried Steer