190 SL-Revue • 2020 • 04 • Vom anderen Stern • Beitrag

—————

Beitrag

Den Typ W 111 brachte Daimler-Benz als Coupè und als Cabriolet im Februar 1961 auf den Markt zuerst mit 2.200 ccm Hubraum.

Im Februar 1962 kam die 300 SE-Version dazu, im September 1965 wurde die 2,2 Liter-Ausführung vom 250 SE abgelöst, und dieser zusammen mit dem 300 SE im Februar 1968 von 280 SE. 

Im September 1969 erreichte der 3,5 Liter V8 Motor als M 116 Serienreife und wurde fortan auch in den Cabriolets und Coupés eingebaut. 

Das „Flachkühlermodell“ hielt somit seinen Einzug und wurde in der Zeit vom November 1969 bis Juli 1971 als Coupé 3.270 mal gebaut-als Cabriolet entstanden1.232 Einheiten. 

„Modern aber nicht modische“ hieß der propagierte Werbeslogan, den die elektronische Bosch D-Jetronic Einspritzpumpe unterstützte. 

Mit dem V8 Motor wurden 200 PS und 210 km/h bei immerhin 1.570 kg Leergewicht möglich, mit Schaltgetriebe sogar 215 km/h. 

Der selbsttragende Coupé-Aufbau wurde durch ein hydraulisches 2-Kreis-Vierradscheibenbremssystem von Ate-Dunlop eingebremst. 

Bei Markteinführung kostete das Coupé 30.636 DM. 

Während das 4-Gang-Automaticgetriebe beim Cabriolet serienmäßig verbaut wurde, gab es beim Coupé die Wahlmöglichkeit, auch als 5-Gang. 

Lediglich 8,9 Sekunden vergehen aus dem Stand auf 100 km/h. 

Die Kugelumlauflenkung kam mit Servounterstützung daher. 

Das Modell von Clubmitglied Wolfgang Peter und der Farbe DB 904 dunkelblau war mit Erstzulassung am 27. November 1970 schon eines der späteren Modelle. 

Der Chromzierrat kommt so natürlich bedeutend besser zur Geltung als in der Auslieferungsfarbe DB 180 silbermettalic. 

Diese Maschine ist ein echter Quantensprung bei der Motorisierung gegenüber den anderen aufgezählten früheren Versionen im Typ W 111. 

Das wird sowohl in der Endgeschwindigkeit wie auch beim Weg dorthin überzeugend deutlich-unterstrichen von der „Kickdown“ Demonstration. 

Im alten KFZ-Brief findet sich übrigens ein gewisser Peter Makkay mit dem Künstlernamen Peter Maffay als Fahrzeugbesitzer. 

Das Fahrzeug besitzt Vollausstattung mit elektrischen Schiebedach und Fensterhebern vorn und hinten, getönten Scheiben, heizbarer Heckscheibe, beheizbare Vordersitze, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, Sicherheitsgurte wie Kopfstützen… 

Die ersten Designstudien zeigten auch das zweitürige Coupé noch mit Heckflossen-Peilstege genannt. 

Paul Bracg zeichnete später Dach- und Heckfenster abgeflacht, deutlich abweichend von der Limousine. 

Im September 1960 wurde eine Nullserie des 220 SEb-Coupés aufgelegt und auf dem Genfer Salon im März das neue Coupé erstmals der staunenden Öffentlichkeit gezeigt. 

Überall erkennt man das Bestreben der Gestalter nach Schönheit, versprach das Prospektblatt weiter. 

Selten ist im Hause mit dem guten Stern ein solch formschönes Coupé gezeichnet und dann auch gebaut worden. 

Für mich ist das W 111er Coupé markenübergreifend, egal ob als Hoch-oder Flachkühler, einer der gelungensten Entwürfe überhaupt. 

Wilfried Stee

Bilder

Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Bild 7
Bild 8
Bild 9
Bild 10
Bild 11
Bild 12
Bild 13
Bild 14
Bild 15
Bild 16
Bild 17
Bild 18
Bild 19
Bild 20