Im Sommer 2018 erzählte unserem Clubfreund Reimund Wendt ein Bekannter, der für längere Zeit in Nepal beruflich zu tun hatte, von seinem Geschäftspartner aus Katmandu, welcher eine Oldtimersammlung von 21 Fahrzeugen besitzt.
Der Großteil dieser Sammlung besteht aus Mercedes-Benz Modellen u.a. 2 Pontons, ein 126er, ein G-Modell, verschiedene Heckflossen in unterschiedlichen Zuständen, ein Volvo Amazon sowie einige englische und amerikanische Oldtimer.
Das Highlight der Sammlung und auch das persönliche Prestige-Objekt des Eigentümers ist ein rechtsgelenkter MB 190SL, der sich aktuell in einem restaurationsbedürftigen Zustand befindet.
Das Besondere an diesem Fahrzeug ist, dass er der einzige 190 SL in Nepal ist.
Der Vater des letzten Königs aus Nepal hat dieses Fahrzeug importieren lassen und es verblieb Jahrzehnte im Besitz der Königsfamilie. Ursprünglich wurde der SL in schwarz (DB 040) mit einer roten Innenausstattung (1079) ausgeliefert.
Der jetzige Besitzer hat das Fahrzeug in einer anderen Lackierung (rot) erworben. Hintergrund zu dieser Farbänderung ist der Aberglaube, nachdem das Fahrzeug einen Unfall hatte, dieses nicht wieder in der Ursprungsfarbe zu lackieren.
Da es den Mechanikern vor Ort an passenden Ersatzteilen und etwas Know How fehlt, um diese Sammlung wieder in einen guten Zustand zu bringen, hat der Bekannte von Reimund Wendt den Kontakt zu dem Besitzer vermittelt.
Nach einigen Telefonaten und ausgetauschten Bildern von 190 SL´s, die bei Reimund Wendt in der Werkstatt restauriert wurden, war klar, dass der Flug nach Katmandu bevorsteht.
Im Oktober 2018 startete Reimund Wendt mit seinem Sohn Ramon die Reise nach Nepal, um sich vor Ort einen Überblick über den Zustand der Fahrzeuge und fehlender Ersatzteile zu verschaffen.
Nach fast 2 spannenden Wochen mit vielen Eindrücken, unzähligen Bildern und kleineren vor Ort durchgeführten Reparaturen, ging es für die Auswertung zurück nach Deutschland.
Das größte Projekt, die Restauration des 190 SL, sollte ursprünglich in Paderborn durchgeführt werden. Doch nach mehreren Versuchen das Fahrzeug nach Deutschland zu bringen, stellte sich heraus, dass der Wagen nur 6 Monate außer Landes sein durfte. Durch die langjährige Erfahrung von Reimund, war sofort klar, dass die Zeit für eine Vollrestauration nicht ausreichend ist.
Zusammen einigte man sich darauf, dass der SL in Nepal bleibt und Reimund und sein Sohn Jonas, der mit ihm zusammen die Werkstatt in Paderborn führt, alle notwendigen Ersatzteile zusammenstellen, nach Nepal verschicken und für Fragen zur Verfügung stehen.
In mehreren großen Überseekiste werden zusätzlich die Ersatzteile für die anderen Fahrzeuge mitverschickt.
Ein außergewöhnliches Projekt, welches noch lange nicht vor seiner Vollendung steht.
Laura Wendt