Abschiedsgruß an eine Legende: Der Kurzfilm „The Last Blast“ zeigt die einzigartige Fahrt des berühmten 300 SLR „722“ durch London zu Ehren von Sir Stirling Moss
• Das berühmte Mille-Miglia-Siegesfahrzeug Mercedes-Benz 300 SLR „722“ fährt im Herzen Londons an berühmten Wegmarken vorbei
• Teil einer Abschiedstour vor der Rückkehr des Fahrzeugs ins Mercedes-Benz Museum
• Weltweite Ausspielung des Films auf allen Social-Media-Kanälen des Unternehmens
Abschiedsgruß an eine Legende: Der Kurzfilm „The Last Blast“ zeigt die einzigartige Fahrt des berühmten 300 SLR „722“ durch London zu Ehren von Sir Stirling Moss
• Das berühmte Mille-Miglia-Siegesfahrzeug Mercedes-Benz 300 SLR „722“ fährt im Herzen Londons an berühmten Wegmarken vorbei
• Teil einer Abschiedstour vor der Rückkehr des Fahrzeugs ins Mercedes-Benz Museum
• Weltweite Ausspielung des Films auf allen Social-Media-Kanälen des Unternehmens
Stuttgart. „Who do you think you are? Stirling Moss?“ Das, so die Geschichte, hatte einst ein Polizist den legendären britischen Rennfahrer nach einem „gewagten“ Überholmanöver in London gefragt. „Yes, I am”, war die ehrliche Antwort.
„The Last Blast“, der neue Kurzfilm von Mercedes-Benz Classic, greift diese Überlieferung auf – und zahlreiche weitere bezugsreiche Szenen zum Leben und zur Karriere von Stirling Moss. Ein Motorradpolizist verweist den überenthusiastischen Fahrer des Mercedes-Benz 300 SLR in die Schranken, exakt das originale Fahrzeug, das der Sieg von Moss bei der Mille Miglia 1955 berühmt gemacht hat. Die Kamera zoomt auf einen Aufkleber am vorderen Kotflügel des Motorrads mit der berühmten Frage.
Damit und als Teil einer von der Polizei eskortierten Fahrt mitten durch London feiert „The Last Blast“ das Leben von Moss, der am 12. April 2020 im Alter von 90 Jahren verstorben ist. Gedreht wurde Ende September 2021 in London, dem Lebensmittelpunkt von Moss für mehr als 60 Jahre –und zugleich dort, wo der Mercedes-Benz Rennsportwagen mit der berühmten Startnummer „722“ nie zuvor gefahren ist.
Der Silberpfeil ist der sichtbare Protagonist. Es gibt auch einen unsichtbaren: den früheren Rennfahrer selbst. Er erzielte in diesem 300 SLR zusammen mit Denis Jenkinson im Mai 1955 nach dem Start um 7:22 Uhr einen legendären Motorsportsieg der Marke beim italienischen Straßenrennen Mille Miglia von Brescia nach Rom und zurück. Zu Ehren von Stirling Moss ließ das Unternehmen den Reihenachtzylindermotor nun ein letztes Mal bei der Fahrt durch London aufheulen, bevor das Fahrzeug wieder zurück auf seinen festen Platz im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart kommt.
Das Ergebnis ist ein bewegender dreieinhalbminütiger Film. Startpunkt der Tour an einem frühen Sonntagmorgen ist The Temple. Sie führt vorbei an den Houses of Parliament, Trafalgar Square, beim Royal Automobile Club und dem Hotel „The Ritz“, unterwegs trifft „722“ exakt den 300 SL „Flügeltürer“, mit dem Moss 1995 zur Mille Miglia fuhr. Die Fahrt endet vor Moss‘ Privathaus im Stadtteil Mayfair. Dort steht Elliot Moss vor der Tür und blickt auf die Uhr am Handgelenk, die sein Vater lange Jahre getragen hatte: Der 300 SLR rollt um exakt 7:22 Uhr aus, die ursprüngliche Startzeit von Moss und Jenkinson bei der Mille Miglia und daher die Startnummer des Rennsportwagens. Ein Dreh am Zündschlüssel, der Motor geht aus.
Auf diese Weise ehrt und dankt Mercedes-Benz Classic Sir Stirling Moss für seine jahrzehntelangen Verdienste um die Marke. Und auch seiner Familie, die den Rennfahrer verlässlich unterstützt hat –sowie höchstpersönlich auch dieses Filmprojekt.
Factsheet „The Last Blast“
Filmische Inszenierung und Produktion
Fahrt mit dem Mercedes-Benz 300 SLR (W 196 S) durch London
Ehrung von Sir Stirling Moss und „seinem“ 300 SLR mit der Startnummer 722 der Mille Miglia 1955
zahlreiche bezugsreiche Szenen und Vorbeifahrten zum Leben und Wirken des britischen Rennfahrers
zugleich Abschiedstour des originalen Rennsportwagens, bevor er zurück ins Mercedes-Benz Museum kommt – zuvor hat der 300 SLR im Jahr 2021 Gastspiele beim Goodwood Festival of Speed, dem British Grand Prix und dem Goodwood Revival gegeben
Aufwendige Filmarbeiten
Filmdreh an einem Sonntagmorgen mit rund 50 Beteiligten
8 Motorradpolizisten im Einsatz
enommierte Produktionsfirmen INP Media Limited und Samuelson Wylie Associates mit erheblicher Hollywood- und Actionfilm-Erfahrung
Helikopteraufnahmen, durchgeführt von einem Luftaufnahmeteam aus dem James-Bond-Umfeld, zudem bekannt durch das Unterfliegen der Tower Bridge im Film zur Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012
Vorbereitung des 300 SLR durch Mercedes-Benz Classic
Sondergenehmigungen für die Lastwagen zur Einfahrt nach London
Der Mercedes-Benz 300 SLR „722“ erinnert in Goodwood an Werksfahrer Sir Stirling Moss
Vor gut einem Jahr ist die Motorsportlegende mit 90 Jahren verstorben
Das originale Siegerfahrzeug der Mille Miglia 1955 ist 2021 in England zu Gast
Präsentation beim Goodwood Festival of Speed und Einsatz beim Goodwood Revival
1955 feiert der Brite ein sehr erfolgreiches Jahr mit Mercedes-Benz
Stuttgart. Sir Stirling Moss bleibt unvergessen. Ihm zu Ehren präsentiert Mercedes-Benz Classic den 300 SLR (W 196 S) im Sommer 2021 bei exklusiven Auftritten in England. Es ist der berühmteste Rennwagen des Engländers: Mit der Startnummer 722 gewinnt das Team Stirling Moss/Denis Jenkinson im Jahr 1955 die legendäre Mille Miglia mit einem Rekord für die Ewigkeit. Sie benötigen für die 1.000 Meilen vom norditalienischen Brescia bis nach Rom und zurück lediglich 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden. Das Durchschnittstempo von 157,65 km/h wird bei dem bis 1957 ausgetragenen klassischen Straßenrennen nicht mehr überboten. Stirling Moss wird am 17. September 1929 in London geboren und 2000 für seine Verdienste um den britischen Motorsport geadelt. Er verstirbt am 12. April 2020 im Alter von 90 Jahren in London.
„Als Tribut an den großartigen Menschen und Rennfahrer Sir Stirling Moss wird Mercedes-Benz Classic den originalen 300 SLR ,722‘ in diesem Jahr noch einmal nach England bringen“, sagt Christian Boucke, Leiter von Mercedes-Benz Classic. Der 300 SLR soll zunächst vom 8. bis 11. Juli beim Goodwood Festival of Speed ausgestellt werden. Beim Goodwood Revival vom 17. bis 19. September wird der zweisitzige Rennsportwagen mit seinem unverwechselbaren Sound auch einige schnelle Runden drehen. Der 300 SLR wird von einem weiterentwickelten Grand-Prix-Motor mit acht Zylindern, drei Litern Hubraum und 228 kW (310 PS) angetrieben. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 300 km/h.
Begleitet wird der Mille-Miglia-Sieger bei beiden Veranstaltungen in Goodwood von einem Mercedes-Benz W 196 R mit frei stehenden Rädern. Mit Rennwagen dieses Typs gewinnt Juan Manuel Fangio 1954 und 1955 die Formel-1-Weltmeisterschaft, Stirling Moss wird 1955 Vizeweltmeister. Der legendäre Rennwagen-Schnelltransporter, von Fans auch „Blaues Wunder“ genannt, vervollständigt den Englandbesuch der beiden Rennklassiker in diesem Sommer. Weitere Events in Gedenken an Sir Stirling Moss mit dem 300 SLR in Großbritannien sind in Planung. Sämtliche Maßnahmen sind vorbehaltlich aktueller Änderungserfordernisse.
Stirling Moss bestreitet 1955 als Werksfahrer von Mercedes-Benz mit dem 300 SLR und dem W 196 R sowohl die Sportwagen- als auch die Formel-1-Weltmeisterschaft. Bei den sechs Rennen zur Sportwagen-WM gewinnt Moss nicht nur die Mille Miglia, sondern gemeinsam mit John Fitch auch die RAC Tourist Trophy in Nordirland und mit Peter Collins die Targa Florio auf Sizilien. Durch diese Siege trägt Moss entscheidend dazu bei, dass sich Mercedes-Benz das Championat knapp vor Ferrari sichert. In der Formel-1-Weltmeisterschaft feiert der Lokalmatador beim Großen Preis von Großbritannien am 16. Juli 1955 in Aintree seinen ersten von insgesamt 16 Grand-Prix-Siegen und wird bei den Großen Preisen von Belgien und den Niederlanden jeweils Zweiter.
Auch wenn er nie Formel-1-Weltmeister wird, ist Moss ein überragender und erfolgreicher Rennfahrer. 1955, 1956, 1957 und 1958 wird er Vizeweltmeister im Grand-Prix-Sport und in den Jahren 1959 bis 1961 jeweils Dritter. Seine Karriere endet am 30. April 1962 durch einen Unfall mit einem Lotus bei den „100 Meilen von Goodwood“. Er erholt sich zwar weitgehend von den schweren Kopfverletzungen, doch seine Reaktionsschnelligkeit ist nicht mehr so wie vor dem Unfall. Deswegen entscheidet sich Moss im Alter von 32 Jahren, die Karriere als aktiver Rennfahrer zu beenden. Er wird Markenbotschafter von Mercedes-Benz und bewegt bis ins hohe Alter bei vielen historischen Motorsportveranstaltungen „seine“ Fahrzeuge aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic. Sein häufig geäußerter Kommentar: „Ich war immer stolz, Teil der Mercedes-Benz Familie zu sein.“
Jeder hat seine Favoriten aus seiner Jugend. Da ich nach dem zweiten Weltkrieg aufwuchs und ich mit der Marke Mercedes ab meinem 3. Lebensjahr sehr verbunden war, ist es logisch, dass die Rennfahrer von Mercedes während der 1950er Jahren meine Idole waren.
Ich hatte das Glück, viele von ihnen noch kennenlernen zu dürfen. Den unvergesslichen Fangio, Herrmann Lang, Manfred von Brauchitsch, Hans Herrmann, Karl Kling, Eugen Böhringer, John Surtees und eben auch jenen Stirling Moss, 1999 geadelt und am Ostersonntag im Alter von 90 Jahren zu Hause in London gestorben.
Wilfried Steer
Mit nicht allen konnte ich eine wirkliche Freundschaft aufbauen – wie mit Jochen Maas bis heute – aber wenn der Tod eines englischen Rennfahrers aus den fünfziger Jahren, Erwähnung findet in den Hauptausgaben von „Tagesschau“ und „heute“, dann zeigt diese Nachricht den Mythos der Moss umgab.
Der Junge stammte aus einer Rennfahrerfamilie, sein Vater (eigentlich Zahnarzt) nahm an den „500 Meilen von Indianapolis“ teil. Seine Mutter ging bei Trials an den Start und seine Schwester Pat Moss war eine bekannte Rallyefahrerin.
Stirling ging bei seinen ersten Wettbewerben mit dem BMW 328 seines Vaters ins Rennen.
Später als Privatfahrer auf Maserati 250 F setzte er sogar die Silberpfeile von Mercedes-Benz unter Druck.
Neubauer sah sich in seiner Einschätzung bestätigt und holte Moss ins Team mit dem Stern.
Im Monoposto profitierte der Nachwuchsstar von Weltmeister Juan Manuel Fangio, der in die Rolle des Mentors schlüpfte und nie verriet, ob er Moss am Ende nicht doch vor heimischen Publikum beim Grand Prix von England 1955 gewinnen ließ, was Moss vermutete.
Moss über Fangio: „ Ich bin ihm oft hinterher gefahren und habe geschaut, wie er die Kurven anfuhr.
Die beste Schulung für einen anderen Rennfahrer war zweifellos der Platz genau zwei Wagenlängen hinter Fangio. Fangio war im Formel 1 Auto schneller.
Ich war der bessere Sportwagen-Pilot.“
Er fuhr sich in die Herzen der Fans und wurde doch nie Weltmeister.
Über den ewigen Zweiten sagte Enzo Ferrari: „ Wenn Moss mit kühlem Kopf sein Herz regiert hätte, dann hätte er den Titel gewonnen, den er so sehr verdiente.“
Der Patriarch aus Maranello bat seinen Wunschpiloten, es doch miteinander zu versuchen und bekam die Antwort: „ Aber nur, wenn mein Ferrari blau sein darf.“
Ferrari willigte ein aber es kam nicht mehr dazu.
Ein schwerer Unfall beim einem Formal 1 Rennen in Goodwood am Ostermontag 1962 beendete die Karriere der Motorsportlegende.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis man Moss aus dem Wrack geschnitten hatte. Er fiel 28 Tage ins Koma und war mehrere Wochen halbseitig gelähmt.
Der sechsmalige Weltmeister Lewis Hamilton betrachtete Moss als eine Art „Gottvater“.
Die beiden hatten sich bei Mercedes-Terminen kennen und schätzen gelernt.
Hamilton war beeindruckt, wie ein Pilot in den fünfziger und sechziger Jahren pro Jahr mehr als 50 Rennen fahren und trotzdem überleben konnte.
Auf seine Frage, „hattet ihr nie Angst?“ antwortete Moss lächelnd: „Nicht während des Unfalls. Da hast du nur um dein Leben gekämpft. Der Schreck kam erst hinterher.“
Er fuhr 529 Rennen und gewann davon 212. Es war einer der letzten Protagonisten der goldenen fünfziger Jahre des Rennsports und wird uns als Idol aus jener Zeit sehr fehlen.
Am 12. April 2020 eine der letzten Ikonen des Motorsports ist für immer gegangen:
„Sir Stirling Moss“.
Es ist ein Tag der Trauer, aber auch ein Tag um Danke zu sagen.
Wilfried Steer
Es ist ein Tag der Trauer, aber auch ein Tag um Danke zu sagen.
Danke, an die lebendige Erinnerung an die grandiosen Zeiten des Motorsports.
Danke, „Sir Stirling Moss“ für spannende Rennen verbunden mit interessanten Reportagen, für Ihre Präsens auf weltweiten Formel 1- und Oldtimer- Events mit den dazugehörigen Benzingesprächen, Ihre Freundlichkeit verbunden mit Ihrem unverkennbarem verschmitzten Lächeln.
Danke für eine wunderschöne Zeit mit Ihnen.
Rennfahrer wollte er werden, kein Zahnarzt wie sein Vater, oder Hotelier wie seine
Familie alternativ vorschlug. Nein, seine Bestimmung war der Motorsport.
Beste Vorraussetzungen, den Vater Alfred ein begeisterter Motorsportfahrer, fuhr vor dem zweiten Weltkrieg Rennen in Brooklands und sogar in Indianapolis und Mutter Aileen startete in den 30igern bei Trialrennen.
Im zarten alter von neun Jahren bekam er von seinem Vater einen Austin Seven geschenkt.
Ohne dessen Karosserie drehte Stirling auf dem elterlichen Anwesen seine ersten Runden.
Mit 16. Jahren kaufte er sich einen Morgen Threewheeler, kurz danach einen MG.
Bei der Bestellung eines Rennwagens mit Aspen- Motor flippte sein Vater jedoch aus, annullierte die Bestellung, stellte ihm jedoch in weiser Voraussicht seinen BMW 328 für lokale Speed Trials zur Verfügung.
Stirlings Entscheidung Rennfahrer zu werden stand somit nichts mehr im Wege.
Mit 17 Jahren startete Stirling bei den damaligen Sprints und Bergrennen. Durch seine
Konkurrenten auf den Formel
3-Cooper Mk II aufmerksam geworden und mit seinem festen Willen und dem Einverständnis seines Vaters, mit der Prämisse alle Kosten selbst zu stemmen, verkaufte Stirling sein ganzes Hab und Gut, den Rest vom 600 Pfund gab es von den Eltern zum Geburtstag.
Von da an peste er auf etlichen Cooper- Modellen am Berg und auf den Rund- Strecken, heimste 1948 in Großbritanien zahlreiche Siege ein. 1049 sogar in Zandvoort und am Gardasee.
Damals schon war der Rennsport ein Geschäftmodell zwar in anderen Dimensionen, aber immerhin der Anfang eines Milliarden- Geschäft. Zuerst verlangte Stirling 1000 Pfund pro Rennen, später stockte er auf 1200 Pfund auf.
Seine ersten Erfolge bescherten ihm mit 21 Jahren einen Werksvertrag bei Jaguar, wo er 1950 mit einem XK 120 die RAC Tourist Trophy in Dundrod gewann. Mit einem Jaguar C-Typ mit Scheibenbremsen brachte ihm den Sieg beim Grand-Prix von Reims 1952, 1953 Sieg des 12 Stunden-Rennens auf einem Jaguar C-Typ ein.
Parallel dazu stieg Stirling auch auf andere Formeln ein, wurde Zweiter auf einem HWM- Alta-Grand-Prix-Wagen beim „Circuit du Lac” 1951 sowie Dritter bei den Grand- Prix- Rennen in Marseille und Monza.
Mercedes- Benz wollte 1954 Moss in seinen Kader der Formel 1 und für Sportwagenrennen verpflichten und unterbreitete Ihm ein grandioses Angebot, dass er nicht ablehnen konnte und wollte. Einzige Bedingung, die Nummer Zwei hinter dem amtierenden Weltmeister Fangio.
Seine recht ungewöhnliche Entscheidung begründete Moss damals mit diesem Satz:
„Das beste Klassenzimmer war, im Rennen zwei Fahrzeuglängen hinter Fangio zu liegen“.
Die positive Einstellung gab ihm Recht. Dominierten er und Fangio 1955 die Fahrerweltmeisterschaft mit dem W 196. Fangio Weltmeister, Moss Vize, Klassse!!!
1955, bei gleich drei schweren Strassen- Rennen, der Mille Miglia, der Targa Florio und der Tourist Trophy Dundrod siegte Moss mit einem Mercedes 300 SLR.
Im nach hinein gestand Moss, „Die Mille war mein Angstrennen. Damals fuhr man an jedem Wochenende irgendwo Rennen, man kam einfach nicht zum trainieren nach Italien“.
Ich kannte den Kurs nicht wirklich, heute kaum vorstellbar, hunderte Autos auf den schmalen Straßen, überholen gleich null“.
Sein Können, seine Konzentration im hier und jetzt, nicht an die Gefahr denkend und nicht in die Zukunft abschweifend, gewann Moss nicht zuletzt mit Unterstützung seines Beifahrers Denis Jenkinson, dem dreifacher Weltmeister auf Seitenwagen- Motorrädern, in Rekordzeit.
Ende 1955 erfolgte der Rückzug aus dem Mercedes Kader.
Für Maserati fuhr er nun in der Formel 1 und im Rennsportwagen große Erfolge ein.
1957 gewann er mit Vanwall zum ersten Mal einen britischen Formel 1 Grand Prix und 1958 wurde er Vizeweltmeister.
Als professioneller Rennfahrer der Formel 1 und Formel 2 fuhr er in den nächsten Jahren überwiegen britische Fahrzeuge wie Cooper, BMW und Lotus.
Insgesamt errang Moss 16 Grand Prix- Siege.
Als Werksfahrer für Aston Martin hatte er sogar einen großen Anteil an dem Gewinn der Sportwagenweltmeisterschaft. Dreimal hintereinander gewann er zwischen 1958 und 1960, zweimal auf Aston Martin und einmal auf einem Maserati Tipo 61 „Birdcage“, dass 1000 km- Rennen auf dem Nürburgring.
Unvergesslich bleiben aber auch seine zwei Grand-Prix Siege 1961 mit dem doch recht schwachen Lotus 18-Climax gegen das damalige übermächtige Ferrari- Team in Monaco und am Nürburgring.
Goodwood, im April 1962: Mit einem privaten Formel 1-Lotus des British Racing Partnership kam er plötzlich von der Strecke ab und raste am Ausgang der St. Marys Corner in einen Erdwall. Unfallursache bis heute unbekannt. Moss erlitt schwerste Verletzungen, fiel für 28 Tage ins Koma und war mehrere Wochen halbseitig gelähmt. Fast ein Jahr dauerte es bis er wieder halbwegs genesen war.
Sein Comeback-Versuch ein Jahr später, wieder in Goodwood brach nach einem Test-Rennen ab. Sein Sehvermögen und seinen Reflexe hätten gelitten, ließ er verlauten. Eine wahrlich menschlich hoch anzurechnende Entscheidung.
Mit nur 33 Jahren verließ er die große Bühne des aktiven Motorsport-Rennen.
„Weltmeister“ wurde er zwar nie, dafür ein „Weltmeister“ der Herzen, der über Jahrzehnte als Botschafter des Historischen Motorsports agierte.