190 SL-Revue • 2021 • 01 • Deckblatt und Beiträge
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Liebe Clubfreunde!
Auf dieser Seite können Sie sich das Inhaltsverzeichnis im Überblick anschauen. Falls gewünscht, können natürlich auch die Screens der Beiträge einzeln aufgelistet werden (analog der Ausgaben ab 2022)
Ihr Frank Erbeck
Wir über uns | 2 |
Die anderen Mercedes-Benz-Clubs | 3 |
Aus dem Inhalt | 4 |
Auf ein Wort: Mein Freund das Auto | 5 |
Welches Auto ist das schönste aller Zeiten? Ein Gang durch 140 Jahre Automobildesign – Teil III | 6 |
Die große S-Klasse-Familie | 21 |
Rudolf Carraciola der Meisterfahrer | 22 |
Lange vor dem Führerschein | 26 |
Zu Besuch bei Steenbuck Automobiles | 27 |
Goodwood 2021 | 30 |
Früher Nachkriegsspider, den keiner kennt | 31 |
Im November 1945 begann wieder die PKW Produktion | 32 |
Spielzeugmarkt in Coronazeiten | 37 |
Sieg mit Sandsack | 40 |
Der Nachfolger des 190 SL an seiner Produktionsstätte | 41 |
Walter Häcker, der geniale Designer des 190 SL | 42 |
Leserbrief | 45 |
Der Hersteller über den Mercedes-Benz 190 SL | 46 |
Immer wieder die gleiche Betrugsmasche! | 48 |
Verkauf von originalen Deko-Fliesen mit Daimler-Benz Automotiven | 49 |
Der Modefotograph C.F. Gundlach und der 190 SL | 50 |
Die Pandemie und unser Jahrestreffen 2021 | 52 |
Eine Erfolgsstory, die Renngeschichte von Mercedes-Benz | 56 |
Tipps von Fritz: Batterie-Frühlingserwachen | 60 |
In eigener Sache: Einzugstermin des Jahresbeitrags | 61 |
Neuer Stammtisch in Sachsen? | 61 |
Wie wäre es… | 63 |
Vor 25 Jahren: bärenstarke Limousine Mercedes-Benz E50 AMG | 64 |
TS – Technischer Service | 66 |
Das faszinierendste Auto der Welt | 69 |
Clubmarkt: Verkäufe und Gesuche | 70 |
Stammtische | 71 |
Wir über uns | 2 |
Die anderen Mercedes-Benz-Clubs | 3 |
Aus dem Inhalt | 4 |
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Ankündigung:
Nach einem Jahr ohne Glanz und Gloria in Goodwood, soll im Jahr 2021 die Goodwood Arena wieder geöffnet werden.Am 8. Juli startet das „Festival Of Speed“ enden wird es am 11. Juli 2021.
Das Thema der Veranstaltung wurde aus 2020 übertragen.
„The Maestros – Motorsports große Allrounder“. Ein ganz besonderer Maestro hat seine Teilnahme schon bestätigt: Der legendäre amerikanische Rennfahrer Mario Andretti, der sich schon wie folgt äußerte: „ Goodwood im Juli klingt für mich jetzt wunderbar. Ich begrüße die Einladung und freue mich darauf, zum dritten Mal dort zu sein.
Es ist wirklich eines der fanfreundlichsten Motorsport-Events, ein sehr einzigartiges Juwel. Es gibt einfach nichts Vergleichbares auf dem Planeten.“
Man wird Autos und Motorräder aus allen Top- Motorsport- Kategorien der Welt sowie die neuesten Supercar- und Straßenauto-Debüts und die Rückkehr der unglaublichen Drifter mit Rauchantrieb, die in den letzten Jahren zu einem Favoriten der Veranstaltung geworden sind, hier sehen.
Das Goodwood Revival wird dieses Jahr eine spätere Position im Kalender einnehmen. Zwar immer noch im September aber etwas später vom 17. bis 19. September 2021.
Es wird wie immer eine Mischung aus unglaublicher Motorsport- Action von 1948 bis 1966 sein.
Wer das Revival kennt, weiß, dass dieses Event mehr ist als nur eine Nachbildung der Vergangenheit es feiert sich und den zeitlosen Ethos des historischen Motorsports mit all seinen Facetten.
Freuen Sie sich auf einige der schönsten und wertvollsten Autos aller Zeiten, mit aufregenden und spannenden Rennen die es in sich haben, wie dem RAC TT Celebration und der neu umbenannten Stirling Moss Memorial Trophy.
Auf Piloten, wie Derek Bell, Jochen Mass und viele andere bekannte Rennfahrer, die in ihren Autos über die Rennbahn jagen, als gäbe es kein Morgen, Teams die mit ihren Werkzeugen jede Schraube am Auto wieder ins Lot bringen und natürlich auf sie selbst als Mitwirkender in einem Event, dass seines gleichen sucht.
Herzog von Richmond, „Earl of March“ sagte in einem Interview: „Vor allem die Menschen machen unsere Veranstaltungen so besonders, die Fahrer, die Teams, unsere Mitarbeiter und vor allem die Fans.“
Alle Veranstaltungen werden streng nach den zu diesem Zeitpunkt geltenden
COVID- 19- Richtlinien der Regierung zur sozialen Distanzierung durchgeführt.
Goodwoods oberste Priorität ist die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten, egal ob sie hinter den Kulissen arbeiten, am Steuer sitzen oder am Spektakel teilnehmen.
Erich Hein
Vorwort aus dem Artikel in der 190 SL Revue:
»Ach, wie haben wir das vermisst: den Geruch von Benzin und Öl, das Dröhnen der Motoren, das Prozedere des Programmverkaufs, die Paraden und nicht zuletzt die spannenden Rennen auf zwei und vier Rädern.
Das Goodwood Revival öffnete nach einem Jahr Corona- Pause seine Pforten und bot vom 17. – 19. September den Besuchern Nostalgie pur auf und neben der Rennstrecke.Was die Fans am Revial besonders lieben sind die packenden Duelle auf der Rennstrecke die gepaart mit Können und Herzblut gefahren werden. …«
»Ach, wie haben wir das vermisst: den Geruch von Benzin und Öl, das Dröhnen der Motoren, das Prozedere des Programmverkaufs, die Paraden und nicht zuletzt die spannenden Rennen auf zwei und vier Rädern.
Das Goodwood Revival öffnete nach einem Jahr Corona- Pause seine Pforten und bot vom 17. – 19. September den Besuchern Nostalgie pur auf und neben der Rennstrecke.Was die Fans am Revial besonders lieben sind die packenden Duelle auf der Rennstrecke die gepaart mit Können und Herzblut gefahren werden. …«
Das Goodwood Revival öffnete nach einem Jahr Corona- Pause seine Pforten und bot vom 17. – 19. September den Besuchern Nostalgie pur auf und neben der Rennstrecke.Was die Fans am Revial besonders lieben sind die packenden Duelle auf der Rennstrecke die gepaart mit Können und Herzblut gefahren werden.
Ob aktuelle Stars der Motorsportszene oder bereits im verdienten Ruhestand, die Hingabe der Piloten für den historischen Motorsport der 50iger und 60iger Jahre ist ungebrochen. Hier ist von Vorteil, wenn der Pilot in der Lage ist, sich schnell an einen anderen Auto-Typ umzugewöhnen, sei es ein Mini bis hin zur Cobra oder umgekehrt..
Jochen Mass, das Urgestein von Goodwood, fuhr dieses Jahr fünf verschiedene Rennwagen vom Alfa Romeo 8C 2300 Monza aus dem Jahr 1939angefangen bis hin zum Riley 1,5 von 1959, den Austin Mini Cooper S bis zum Jaguar E- Type und dem Ferrari 250 GT SWB/C.
Bei der St. Mary`s Trophy zeigte der ehemalige Le-Mans-Fahrer Marcel Fässler in einer Cobra, aber auch am Lenkrad eines Mini Cooper S und eines Austin A40 eine gute Figur.
Das Gleiche galt auch für Emmanuele Pirro, der vor allem in einer Alfa Giulietta TI Herzblut zeigte, aber sich in einem Lister- Jaguar nicht die Butter vom Brot nehmen lies.
Beim wohl besten und unterhaltsamsten Rennen des Revival die TT Celebration des RAC, das Sonntagnachmittag, das über 60 Minuten und mit zwei Fahrern gefahren wird, standen die Fahrerlegenden wie Formel 1- Weltmeister und Goodwood Debütant Jenson Button und Le-Mans-Veteran Andre Lotterer erstmals gemeinsam am Start. Man schenkte sich nicht, gewonnen haben jedoch Aston Martin Le- Mans Rennfahrer Darren Turner und Oliver Bryant den Sieg mit ihrer AC Cobra.
Jenson Button machte seine ersten historische Rennsport- Erfahrung mit seinem Freund Alex Buncombe am Freitagabend bei der Kinara Trophy, die in Stirling Moss Memorial Trophy umbenannt wurde.
Zu einem Highlight zählte zweifelsfrei das Comeback von British Racing Motors aus Anlass des 70.Jubiläums ihres ersten Grand Prix- Starts von BMR. Zur Feier des Tages rollten zwei brandneue BMR V16 an den Start, die aussahen als wären sie gerade aus den 50iger Jahren in die Neuzeit gebeamt wurden. Sie fuhren nur im Rahmen eines BMR- Sonderlaufs um den 3,8 km langen Rundkurs und zeigten sich mit einer Vielzahl von BMR -Rennfahrzeugen und mit BMR- Motoren betriebene Fremdfabrikaten.
Die Helden auf zwei Rädern sorgen für atemberaubende Momente auf der Rennstrecke bei der Barry Sheene Memorial Trophy.
Gerade die Piloten auf den 500-er Maschinen der frühen Sechzigerjahre, die zweimal an den
Start gingen, jeweils mit dem einzigartigen Le- Mans- Start, einmal auf trockenen und auch leicht feuchten Bodenbedingungen, kamen mit beeindruckenden Schräglagen und waghalsigen Überholmanövern beim Publikum total gut an.
Die Zweikämpfe unterschiedlicher Autos erreichen immer tollste Zuschaurekorde. Denn wenn David gegen Goliath fährt bleibt so mancher Mund offen stehen. Hier zeigt sich die Qualität der Piloten, wenn ein Austin A40 gegen einen Jaguar MK1, eine Giulietta TI gegen einen Ford Thunderbird oder ein Blower- Bentley gegen einen Frazer Nash Limousine kämpfen kann. Trotzdem war schließlich der Thunderbird von 1959 Vorne, denn gegen dessen Hubraum kamen die Autos aus den Jahren 1949 bis 1961 nicht an.
Kaum weniger eindrucksvoll waren die Seite- an Seite Zweikämpfe in der John Whitmore Trophy . Dieses One- off- Rennen feierte 60 Jahre Mini Cooper. 30 Mini Cooper S der Jahre 1962 bis 1965 lies man aufeinander los, jeweils zwei Fahrer über 45 Minuten. Eindrucksvoll und hoch spannend.
Besonders gefeiert wurde beim Revival Sir Stirling Moss, der sich im vergangen Jahr mit 90. Jahren verstarb. Moss verband mit Goodwood so viel Erfolge aber auch seinen schweren Unfall, der seine aktive Karriere beendete. Ihm zu Ehren wurden zwei Silberpfeile aus der Sammlung von Mercedes- Benz- Classic nach Goodwood gebracht. Der 300 SLR (W196 S) mit der Startnummer „722“ ist der berühmteste Rennwagen, mit dem das Team Moss/Jenkinson 1955 die Mille gewann. In einer eindrucksvollen und einer der größten jemals zusammengestellten Parade von Autos aus der Karriere von Stirling Moss fuhr nach einer sehr emotionalen Ansprach des „Duke of Richmond“ auf dem Rundkurs, bei dem so manchem Besucher einige Tränen in die Augen stiegen.
Es ist sehr schwer einzelne Fahrzeuge zu benennen, da jeder Wagen, der in Goodwood über die Start- und Ziellinie fährt ein Höhepunkt ist. Ob Jaguar C- Type, Maserati 300 S, Brisol, Aston Martin DB3S, Ferrari 250 MM, Mini Cooper, Austin oder Lotus- Ford, für jedes Auto ist es eine ganz besondere Ehre hier dabei zu sein und sein Schönheit und sein Können unter Beweis zu stellen.
Trotz Corona kamen an diesem Wochenende um die 50 000 Besucher täglich, überwiegend in historischer Kleidung mit Kind und Picknickkorb um wieder zu feiern, was einfach einzigartig ist: das Goodwood Revival“. West Sussex England
Erich Hein
Club-Bericht
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Goodwood Revival 2021 • Highlights | » Per Klick gehts zum Video |
Goodwood Revival 2021 • Full 2021 Timed Shootout | » Per Klick gehts zum Video |
Goodwood Revival 2021 • Highlights • Freitag | » Per Klick gehts zum Video |
Goodwood Revival 2021 • Highlights • Samstag | » Per Klick gehts zum Video |
Goodwood Revival 2021 • Highlights • Sonntag | » Per Klick gehts zur Seite mit dem Video |
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Für den 23. und 24. Oktober 2021 hatten Mary und Rainer Matiba für die Clubfreunde des 190 SL-Stammtischs Neuss eine Herbstausfahrt an den Niederrhein organisiert. Die Anfahrt zum vereinbarten Treffpunkt im Hotel Van der Falk in Moers kann man nicht besser beschreiben, als es Eduard Mörike in seinem Gedicht Septembermorgen getan hat:
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Wieder ein Bericht aus dem echten Arbeitsalltag bei WALLNER Classic. Kaum ist der Schnee weg, funkeln einen die ersten Sonnenstrahlen an, kommen die ersten Anrufe rein der Kategorie: Liegengeblieben durch entladene Auto-Batterie oder gar nicht erst fahrbereit. Der ein oder andere fragt sich: „Muss das denn sein?“ Nein. Muss es nicht.
Seit einiger Zeit gibt es auf dem Markt Batterieerhaltungsgeräte unterschiedlicher Güte und Qualität.
Auch wir haben uns natürlich durch den Markt getestet und möchten euch hier unsere Erfahrungen schildern und ein paar Tipps mit auf den Weg geben, damit auch eure Auto-Batterie ein energetisches Frühlingserwachen erlebt.
Ein Batterieerhaltungsgerät kann die Lebensdauer einer Autobatterie deutlich verlängern. Das Gerät ist immer dann sinnvoll, wenn das Fahrzeug längere Zeit nicht bewegt wird. Je nachdem wie ihr eure Schätzchen nutzt, kann das also nicht nur im Winter sinnvoll sein, sondern ganzjährig. Das Nutzungsverhalten ist hier ausschlaggebend. Besonders sinnvoll ist es auch, wenn oft nur Kurzstrecken gefahren werden. Hier kann die Lichtmaschine die Batterie bzw. dessen Akku nicht komplett aufladen und die Batterie entlädt sich so immer tiefer.
Folgende Punkte wollen wir uns genauer anssehen: Ladespannung, Ladeerhaltung und Regenerierungsfunktion:
Die Ladespannung des Gerätes sollte sich für die Batterie eignen. Bevor man sich ein Ladegerät anschafft, sollte man überprüfen ob es für die eingebaute Batterie und dessen Technik geeignet ist. Auch hier gibt es unterschiedliche Ladekennlinien, die die gleiche Sprache mit der Batterie sprechen sollten, damit es klappt.
Die Ladeerhaltung ladet besonders schonend die Batterie auf und hält das Level auch über lange Zeiträume mittels Nach- und Erhaltungsladen. Es fährt also ein ähnliches Programm ab, wie wenn die Batterie durch das Fahrzeug genutzt wird.
Was wir wichtig finden, gerade bei Oldtimern ist die Regenerierungsfunktion eines Batterieerhaltungsgerätes. Bereits angeschlagene Batterien können hiermit oft nochmal zu neuer Leistung kommen durch diese Funktion. Die Spannung wird erhöht um eine kontrollierte Gasbildung in der Batterie zu erzeugen. Bei der Gasbildung wird die Batteriesäure vermischt, was der Batterie Energie zurückgibt.
Diese Punkte beachtet und das Gerät ist perfekt geeignet für euren SL. Schöner Nebeneffekt: Wenn ihr an eurem Stellplatz eine Steckdose habt, müsst ihr auch nicht eure Batterie ausbauen.
Wie das Gerät richtig anzuschließen ist, steht natürlich in der Bedienungsanleitung. Damit ihr aber wisst, dass es wirklich ein Kinderspiel ist, hier kurz mit Foto:Das Ladegerät noch nicht unter Strom setzen. Rote Klemme am Plus-, schwarze Klemme am Minuspol anschließen. Ladegerät in die Steckdose einstecken und anschalten. Der Ladevorgang startet. Moderne Ladegeräte erkennen eine volle Batterie automatisch und schalten dann ab.
Wer sich gern das richtige Batterieerhaltungsgerät für sein Fahrzeug zulegen möchte, der kann sich natürlich auch bei uns melden. Wir freuen uns über eure E-Mail oder euren Anruf und helfen euch gern weiter.
Und wer nun einen Stellplatz mit Steckdose und vielen weiteren Annehmlichkeiten in Münchens Umgebung sucht, der darf gespannt sein auf unseren nächsten Bericht.
Wir wünschen euch einen tollen Start in die neue Saison!
Rouven und Fritz
Frank Erbeck
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Stuttgart. Große Rennfahrer prägen mit ihren Sporterfolgen immer wieder ganze Epochen. Beispielsweise Rudolf Caracciola: Der Werksfahrer von Mercedes-Benz ist der Star in der ersten Silberpfeilepoche in den 1930er-Jahren. 1935, 1937 und 1938 wird er Grand-Prix-Europameister. Dieser Titel ist vom sportlichen Rang her vergleichbar mit der seit 1950 bestehenden Formel-1-Weltmeisterschaft. Vor 120 Jahren, am 30. Januar 1901, wird Rudolf Caracciola in Remagen geboren. Viele Erfolge, aber auch manche Tragödie begleiten das Leben des Sportsmanns, der am 28. September 1959 in Kassel im Alter von nur 58 Jahren stirbt.
Lebe deinen Traum: Als Lewis Hamilton am 15. November 2020 nach seinem Sieg beim Großen Preis der Türkei als siebenfacher Weltmeister feststeht, sagt er im ersten Interview nach der Zieldurchfahrt: „Träume das Unmögliche, lebe deinen Traum und gib niemals auf!“ Rudolf Caracciola wählt in seiner 1958 erschienenen Biografie „Meine Welt“ ganz ähnliche Worte: „Ich glaube, dass jeder Mensch alles erreichen kann, was er will. Ich wollte Rennfahrer werden, von meinem vierzehnten Lebensjahr an.“
Meister aller Klassen: Heute sind die Grand-Prix-Piloten Spezialisten, die sich voll und ganz auf Formel-1-Rennen konzentrieren. Bis weit in die 1970er-Jahre hinein war das anders. Formel 1, Formel 2, Sportwagen- und Tourenwagenrennen, Bergrennen und selbst Rallyes füllten die Terminkalender der Stars am Steuer. Auch Rudolf Caracciola, dessen Karriere gleich mehrere Automobil- und Rennwagenepochen begleitet, beweist eine immense Bandbreite des fahrerischen Könnens. Seine ersten Erfolge in den 1920er-Jahren machen die damalige Daimler-Benz AG auf ihn aufmerksam. Er wird Werksfahrer und erhält Fahrzeuge der berühmten S-Reihe. 1929 gewinnt er beispielsweise auf der Isle of Man mit dem Mercedes-Benz Typ SS die „International Tourist Trophy“ über knapp 660 Kilometer. Bei Bergrennen sichert er sich dreimal in Folge den Titel als Europa-Bergmeister: 1930 und 1931 auf Mercedes-Benz (SSK und SSKL) und 1932 auf Alfa Romeo (2,6 Liter Monoposto). Mit dem Typ SSKL holt er sich 1931 als erster ausländischer Rennfahrer den Sieg bei der Mille Miglia. Es folgen die zahlreichen Triumphe in den hochpotenten Grand-Prix-Rennwagen von Mercedes-Benz und Alfa Romeo. Aber es geht noch viel schneller: Am 28. Januar 1938 wird Caracciolas Mercedes-Benz Rekordwagen auf der Autobahn Frankfurt–Heidelberg über den fliegenden Kilometer mit 432,69 km/h gemessen. Erst 79 Jahre später übertrifft am 4. November 2017 ein Koenigsegg Agera RS auf einer Bundesstraße in Nevada/USA diesen absoluten Geschwindigkeitsrekord auf öffentlicher Straße.
Der Regenmeister: Am 11. Juli 1926 stellt die gerade gegründete Daimler-Benz AG für Caracciola einen Mercedes 2-Liter-/8-Zylinder-Rennwagen mit Kompressor für den ersten Großen Preis von Deutschland auf der Berliner Avus bereit. Vor 230.000 Zuschauern fährt dieser als letzter von 38 Teilnehmern los. Im Rennen setzt sintflutartiger Regen ein. Doch Caracciola fährt bis ganz nach vorn und erwirbt sich den Ruf des „Regenmeisters“. Es ist sein Durchbruch zum ganz großen Rennfahrer.
Die Silberpfeile: Mercedes-Benz W 25 heißt 1934 der erste aller Silberpfeile, konstruiert nach der 750-Kilogramm-Formel. Er hat eine Leistung von zunächst 260 kW (354 PS) und später bis 363 kW (494 PS). Mit einer Höchstgeschwindigkeit von gut 300 km/h bewegt er sich bereits annähernd im Bereich des Mercedes-AMG F1 W11 EQ Performance aus dem Jahr 2020. Der W 25 ist Hightech der damaligen Zeit. Vollkommen normal ist beispielsweise noch bis in die 1950er-Jahre hinein, dass der Fahrer weder angeschnallt ist noch Helm trägt. Völlig ungeachtet dessen, dass etwa die aufzubringenden Lenk- und Bremskräfte erheblich sind und ihn keinerlei Elektronik oder Funkverbindung zur Box unterstützt.
Führend: In seiner ersten Saison ist der W 25 durchaus erfolgreich – unter anderem mit zwei Siegen in „Grandes Épreuves“. Ganz im Zeichen Caracciolas und des weiterentwickelten W 25 steht dann das Jahr 1935 mit dem überlegenen Sieg in der Grand-Prix-Europameisterschaft. 1937 tritt die Marke mit dem neuen W 125 an, und wieder dominiert Caracciola die Grand-Prix-Saison. 1938 tritt die nächste Rennwagenformel in Kraft. Mercedes-Benz setzt den W 154 ein. Am Jahresende heißt der Europameister erneut Caracciola. Im Rückblick urteilt Teamkollege Manfred von Brauchitsch über den Fahrstil des Champions: „Rudolf ist vielleicht der Größte überhaupt, weil er es fertigbrachte, wie auf Schienen zu fahren. Er war ein reiner, nüchterner, eiskalter Verstandesfahrer.“
Unfall mit Folgen: Rückblende in die Zeit der Weltwirtschaftskrise um 1930. Die großen Hersteller ziehen sich aus dem Motorsport zurück. Um weiter fahren zu können, gründet Rudolf Caracciola daher 1933 gemeinsam mit dem Freund und Rennfahrerkollegen Louis Chiron den privaten Rennstall Scuderia CC. Bei Trainingsfahrten für den Großen Preis von Monaco am 23. April 1933 stellt sich sein Alfa Romeo quer und prallt seitlich auf eine Steintreppe. Caracciolas Hüfte ist zertrümmert. Viele Monate verbringt er im Krankenhaus, das rechte Bein wird für immer fünf Zentimeter kürzer bleiben als das linke. Schmerzen werden zum ständigen Begleiter. Alfred Neubauer, der langjährige Rennleiter von Mercedes-Benz, sagt Jahre später: „Es ist das Heldenhafte an Caracciola und hat etwas Übermenschliches, dass er seine allergrößten Jahre 1934 bis 1939 mit diesem körperlichen Defekt bewältigte.“
Der Rivale: Teamintern bekommt Caracciola im Jahr 1939 eine ebenbürtige Konkurrenz. Der ehemalige Rennmechaniker Hermann Lang ist nicht nur sehr schnell, sondern wird zumindest in den Augen Caracciolas bei Technik und Taktik deutlich bevorzugt. Caracciola beschwert sich beim Vorstand über die Benachteiligung in einem langen Brief und fordert, „mit gleichen Waffen wie seine Stallgefährten“ kämpfen zu dürfen. Die Drohung eines Rückzugs macht er allerdings nicht wahr. Am 23. Juli 1939 und damit nur wenige Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ist es dann wieder Caracciola, der gewinnt: den Großen Preis von Deutschland – zum sechsten Mal nach 1926, 1928, 1931, 1932 und 1937.
Privatleben: Noch zu Beginn seiner Karriere heiratet Caracciola 1926 seine Berliner Freundin Charlotte, genannt „Charly“. In seiner Biografie schreibt er: „Ich habe das gemeinsame Leben mit Charly […] unter die harten Gesetze meines Berufes gestellt. Sie half mir beim Training, sie kontrollierte meine Zeiten und die Zeiten meiner Gegner und sorgte für die nötige Entspannung nach schweren Monaten der Rennsaison.“ Im Winter 1933/1934 überredet er seine Frau, eine begeisterte Skifahrerin, an einem Skiausflug teilzunehmen. Charly Caracciola kehrt nicht zurück, sie wird Opfer eines Lawinenabgangs. Der leise und zurückhaltende Rennfahrer kapselt sich ab. Louis Chiron kümmert sich gemeinsam mit seiner Partnerin Alice Hoffmann-Trobeck um ihn. Diese und Caracciola finden zueinander, sie heiraten am 19. Juni 1937. Die weltgewandte und selbstständige Frau sagt später, dass sie sich bei Rudi geborgen fühle, das habe sie beim charmanten Monegassen Chiron vermisst.
Nachkriegsjahre: Die sechs Jahre des Zweiten Weltkriegs verbringt Rudolf Caracciola größtenteils in seiner Villa in Lugano-Ruvigliana hoch über dem Luganer See. Mercedes-Benz kann den bereits fixierten Rennvertrag nicht erfüllen. Als „widerrufliche Beihilfe“ erhält er jedoch ein Gehalt in der Höhe ausgeschiedener Direktoren. Zu tun gibt es für ihn nicht viel. Gartenarbeit und Radfahren ja, Wandern jedoch lässt sein Bein nicht zu. Mit Mercedes-Benz geht es erst 1952 weiter. Mit einer Limousine des Typs 220 (W 187) trägt er dazu bei, dass der Mannschaftspreis bei der Rallye Monte Carlo nach Stuttgart geht. Mit dem neuen 300 SL Rennsportwagen (W 194) belegt das Team Rudolf Caracciola/Paul Kurrle bei der Mille Miglia Anfang Mai 1952 Platz vier.
Das letzte Rennen: 30 Jahre nach seinem ersten Rennen 1922 auf der Berliner Avus und 28 Jahre nach seinen ersten Siegen mit einem Mercedes-Benz startet Rudolf Caracciola zum letzten Mal, am 18. Mai 1952 beim Großen Preis von Bern. Auf dem Bremgarten-Ring blockiert in der dreizehnten Runde das linke Hinterrad des 300 SL, dieser gerät außer Kontrolle und prallt frontal gegen einen Baum. Caracciola verletzt sich schwer am bisher unversehrten linken Bein, auch die Kniescheibe ist gebrochen. Einmal mehr folgt ein mehrmonatiger Klinikaufenthalt. Caracciola ist mittlerweile 51 Jahre alt, und ihm ist klar, dass er nie wieder ein Autorennen fahren wird.
Abschied: Nach dem Karriereende bleibt Rudolf Caracciola „seiner“ Marke Mercedes-Benz eng verbunden. Als hochgeachteter Repräsentant nimmt er viele Anlässe wahr. Doch im September 1959 wird er ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte diagnostizieren eine schwere Leberentzündung. Nach einigen Tagen im Koma stirbt Rudolf Caracciola am 28. September 1959 in Kassel. Rennleiter Alfred Neubauer findet diese Worte: „Er vereinigte in sich einen außerordentlichen Grad an Zuverlässigkeit, Konzentration, physischer Ausdauer und Intelligenz. […] Fangio gebe ich nach Caracciola als Zweitem das Prädikat, absolute Spitzenklasse‘. […] In der Anzahl der Siege bei Grands Prix, Langstreckenrennen, Bergsprints und Rekorden steht Caracciola einsam an der Spitze.“ Noch knapp zehn Jahre nach dem Abschied von diesem großen Rennfahrer schreibt Alice Caracciola am 14. Juli 1969 einem langjährigen Brieffreund: „Rudi wird wohl lange unvergesslich bleiben – ein silberner Streifen am Himmel der Rennfahrer.“
Mercedes-Benz Pressetext
Club-Bericht
Wer sich intensiver mit der Rennfahrerlegende beschäftigen möchte, sollte sich einmal die eigens für ihn eingerichtete Webseite anschauen. Per Klick auf die nachfolgende Abbildung gelangen Sie zur Webseite.
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Wieder ein Bericht aus dem echten Arbeitsalltag bei WALLNER Classic. Kaum ist der Schnee weg, funkeln einen die ersten Sonnenstrahlen an, kommen die ersten Anrufe rein der Kategorie: Liegengeblieben durch entladene Auto-Batterie oder gar nicht erst fahrbereit. Der ein oder andere fragt sich: „Muss das denn sein?“ Nein. Muss es nicht.
Seit einiger Zeit gibt es auf dem Markt Batterieerhaltungsgeräte unterschiedlicher Güte und Qualität.
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Wenn es heutzutage eine Wahl gäbe, welches Auto wohl das faszinierendste Automobil aller Zeiten ist, dann hätte ich da einen Vorschlag aus dem Hause Mercedes – Benz. Den 300 SLR von 1955. Dass sogenannte „Uhlenhautcoupe“.
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Liebe Clubfreunde, liebe Clubmitglieder,
diese Zeilen schreibe ich zu einem Zeitpunkt, wo der LOCKDOWN noch im vollen Gange ist!
Die großen Messen sind abgesagt oder in den Sommer verschoben worden und alle anderen Oldtimerveranstaltungen stehen noch auf der „Kippe“.
Kein Mensch weiß, ob wir dieses Jahr an unseren gewohnten Veranstaltungen teilnehmen oder diese organisieren können!
Der Vorstand und die verantwortlichen Clubmitglieder, des diesjährigen Jahrestreffen in Aschaffenburg, haben aber beschlossen, die Vorbereitungen für das Sommertreffen weiter fortzuführen und mit ein bisschen Glück, die Veranstaltung auch durchführen zu können.
Ob wir das Sommertreffen in diesem Jahr umsetzen können ist natürlich zum jetzigen Zeitpunkt fraglich!
Um aber eine gewisse Planungssicherheit zu bekommen möchten wir Euch /Sie bitten, bis Ende Juni ,sich einfach beim Club anzumelden, aber das „Nenngeld“ bitte noch nicht zu überweisen!
Wir können dann schauen, wieviel Clubmitglieder an dem Jahrestreffen teilnehmen würden und möchten.
Sollten wir die Möglichkeit bekommen, das Jahrestreffen durchführen zu können, würden wir alle angemeldeten Teilnehmer zeitnah anschreiben und ggfs. zusagen oder aber auch die Veranstaltung absagen. Dann kann das „Nenngeld“ immer noch überwiesen werden.
Wir wünschen unseren Clubfreunden viel Gesundheit und einen schönen Sommer.
Für Rückfragen stehe ich Euch /Ihnen gerne zur Verfügung.
Frank Erbeck
Für den Vorstand des Mercedes-Benz 190 SL-Club e.V.