190 SL • Technik • Fahrzeugaufbau • Innenausstattung • Sicherheitsgurte

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Innenausstattung • Sicherheitsgurte


190 SL-Revue • Beitrag zum Thema

  • 190 SL • Technik • Tipps • Innenausstattung • Sicherheitsgurte

    Quelle: 190 SL-Revue

    Sicherheitsgurte • Tipps aus dem Hause WALLNER Classic

    Beitrag

    Sicherheitsgurte – Geschützt im modernen Straßenverkehr: Verschiedene Möglichkeiten zur Nachrüstung von Sicherheitsgurten

    Sicherheitsgurte – Geschützt im modernen Straßenverkehr: Verschiedene Möglichkeiten zur Nachrüstung von Sicherheitsgurten

    Mit dem modernen Straßenverkehr und auch der Anschnallpflicht stieg auch der Sicherheitsanspruch. Natürlich dürfen wir in einem 190SL wie damals ohne Sicherheitsgurte fahren. Der ein oder andere fühlt sich aber unwohl und möchte mehr Sicherheit für Beifahrer und Fahrer. Wir verbauen aus diesen Gründen schon lange Sicherheitsgurte in unterschiedlichen Ausführungen in den SLs unserer Kunden.

    Es gibt bei uns zwei Varianten: Beckengurte oder Dreipunktgurte mit nachgerüsteten Kopfstützen.

    Beckengurte sich recht einfach in der Lösung. Sie können auch bei Nicht-benutzen unter dem Sitz versteckt werden. Das Interieur sieht so aus wie immer. Die Gurte gibt es in unterschiedlichen Farben. Die Kombination aus mehr Sicherheit und nahezu unangetastetem Interieur finden wir überzeugend.

    Dreipunktgute mit nachgerüsteten Kopfstützen bieten zusätzlichen Schutz, da sie Kopf und Wirbelsäule bei einem Aufprall stützen. Für die Aufnahmen der Kopfstütze wird die Rückenlehne verstärkt. Die Halter an den Kopfstützen dienen der Gurtführung und sichern ab, dass der Gurt nicht auf die Schulter drückt. Bei modernen Fahrzeugen kommt der Gurt von oben und belastet somit nicht die Schulter.
    Die Kopfstützen können wir in unserer Sattlerei mit dem Original-Leder überziehen. Jedoch muss einem bewusst sein, dass der Farbton abweichen kann. Je nachdem wie alt das Leder im Interieur ist und welches Leder verarbeitet wurde. Es kann immer nur eine Annäherung geben. Des Weiteren muss natürlich wie oben beschrieben der Sitz verändert werden und bekommt für die Kopfstützen oben an der Lehne Öffnungen.

    Optional gibt es noch die Möglichkeit eine Ablage zwischen den Sitzen zu integrieren. Diese wird lediglich geklemmt und ist praktisch heutzutage um Sonnenbrille, Handy, Garagentüröffner etc. zu verstauen. Die Ablage zwischen den Sitzen vermeidet, dass die Gurtschlösser hinter die Sitze fallen können.

    Sicherheit ist definitiv ein Thema, das viele Oldtimer-Fahrer beschäftigt. Es lohnt sich darüber nachzudenken, was man machen kann. Auch die Nachrüstung des 190SLs an der Vorderachse mit Scheibenbremsen kann ein Sicherheitsaspekt sein.

    Fritz Wallner

190 SL • Technik • Tipps • Elektrik • Kennzeichenleuchte – alte Ausführung

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Kennzeichenleuchte – alte Ausführung

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2024-01 –

Beitrag • Vorwort

Bei meinem 190 SL Baujahr 1956 gefiel mir der Sitz der Kennzeichenleuchten auf dem Abdichtgummi (MB Bezeichnung: Unterlage) nicht. Irgendwie passte meiner Auffassung nach das Chromgehäuse nicht so recht in die Aussparung des darunterliegenden Gummis. Auch eine neu bestellte Gummiunterlage hatte die gleichen Abmessungen, so dass es keine Unterschiede gab.

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190 SL • Technik • Tipps • Weitere • GPS Tracker •Tipps aus dem Hause WALLNER Classic

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GPS Tracker • Tipps von WALLNER Classic

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2023-02 –

Beitrag

Jede Stunde werden in Deutschland durchschnittlich 2 Autos geklaut sagt die KFZ-Diebstahlstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Bei solchen Zahlen wird dem Oldtimerbesitzer schwindelig. Sprechen wir hier ja von überwiegend modernen Fahrzeugen mit moderner Technik. Bei unseren SL´s sieht es leider schlecht aus in Bezug auf Sicherheitssystemen serienmäßig. Manch einer besitzt nicht einmal ein Lenkradschloss. Und so ist es für Langfinger ein Leichtes diese Fahrzeuge zu entwenden. In der Vergangenheit haben es einige schon miterleben müssen wie Fahrzeuge spurlos aus Tiefgaragen oder bei Oldtimer-Veranstaltungen verschwunden sind. Details über den Hergang, wie schnell man so ein Auto leider kurzschließen kann oder gar wie dreist die Diebe mit getarnten Service-Auto-Transportern sind, erspare ich euch hier. Aber was tun? Nicht jeder hat das Glück sein Schätzchen so nah bei sich zu haben, obwohl man selbst in der eigenen Hausgarage nicht vor einem Diebstahl gefeit ist. Auch wir hatten oft ein ungutes Gefühl, wenn wir das Auto ohne Blickkontakt geparkt haben, es in einer Tiefgarage stand ohne Bewachung oder wir es für den Winter eingestellt haben. Ab wann bemerkt man einen Diebstahl, wenn das Auto im Winter in einer Garage steht an der man nicht jeden Tag vorbeikommt? So haben auch wir uns mit dem Thema schon länger befasst und viel getestet. Auch über unsere Kunden bekommen wir tagtäglich mit, was alles versucht wird um einen Diebstahlschutz bei diesen alten Fahrzeugen zu erzeugen. Eine Abschreckung, wenn sie denn über ein Signal oder einen Alarm geht, ist leider nur mit viel Montageaufwand, Mühe und Geld zu bewerkstelligen. Leider auch oft mit vielen Fehlalarmen verbunden. Diese führen dazu, dass Nachbarn oder auch  man selbst dazu neigt den Alarm nicht mehr allzu ernst zu nehmen. Aber was wenn der Dieb, trotz der Alarmanlage das Auto entwendet? Dann haben wir kaum mehr die Chance das Auto wiederzufinden. Auf der Suche nach dem perfektem Rundum-Sorglos-Schutz gegen Langfinger, hatten wir mehre Parameter die erfüllt werden mussten:

  • einfache Montage, ohne Bohren oder Eingriff in die Karosserie
  • autarkes kabelloses System, das nicht nach kurzen Abständen ausgebaut, geladen, eingebaut werden muss und das nicht mit der Bordelektrik verbunden ist
  • kompaktes Produkt, sodass man es an Stellen positionieren kann, die nicht so leicht erreicht werden können
  • App basiert, sodass man mit dem Smartphone leicht darauf zugreifen kann und sieht wo sich das Fahrzeug befindet
  • Bewegungserkennung und Meldung dieser, sobald sich das Fahrzeug bewegt, egal ob es gerollt wird oder kurzgeschlossen wurde, fährt oder sich auf einem Transporter befindet
  • Kombination aus mehrere Frequenzen zur Meldung der genauen Fahrzeugposition, da Diebe gewisse Frequenzen stören/“aushebeln“ können oder diese in Stahlcontainern, Tiefgaragen etc. nicht funktionieren
  • Unterstützung zusätzlich zur Polizei bei der Wiederauffindung des Fahrzeuges

Mittlerweile haben wir ein System gefunden, das uns überzeugt hat und das auch praktikabel im täglichen Leben ist. Wir verbauen bei unseren Eigenen und für unsere Kunden nur noch GPS Tracker der Firma Guard Systems mit denen wir mittlerweile eine Kooperation haben. Ihr könnt den GPS Tracker  Sportguard direkt über uns beziehen. Er kann problemlos selbst verbaut werden, Einbau ist aber auch über uns zu bekommen.

Dieser Tracker erfüllt alle oben aufgezählten Parameter und übertrifft diese noch:

  • Batteriebetrieben mit einer Laufzeit von 4 Jahren und Anzeige des Batteriestatus über die App
  • Montage im Fahrzeug ohne Bohren mit Industrieklett möglich
  • 24/7 Unterstützung und Hilfe in Diebstahlsituationen durch die Guard Systems Alarm-Zentrale
  • bei einigen Versicherungen bekommt man durch den Einbau dieses Trackers eine Reduzierung des Versicherungsbeitrages
  • Betriebstemperatur (-20 bis +65 Grad Celsius)
  • Benutzerdefinierte Alarme
  • Benachrichtigung beim Betreten/ Verlassen einer Geo-Zone
  • Hardware ist IP67 (wasser- und staubdicht)
  • Technisch bedingt (Sleep-Mode) kann das System von Dieben mit herkömmlichen Geräten nur schwer/gar nicht aufgespürt werden und lässt sich auch durch die Unterbrechung der Spannungsversorgung eines Fahrzeuges/Objektes nicht deaktivieren.
  • Der Anwender kann über das Webportal die zuletzt übermittelte Position des Fahrzeuges abfragen. Hierbei handelt es sich um eine Internetanwendung. Der Kunde muss keine Software auf seinem PC installieren, zusätzlich gibt es aber auch eine App für das Smartphone

Mit diesem kleinen Tracker (80x82x22mm) kann man sich viel Ärger ersparen und hat ein gutes Gefühl. Spotguard wirbt mit einer Wiederauffindungquote von 95%, sodass die meisten Objekte nach 48 Stunden wieder aufgefunden sind. Wollen wir hoffen, dass es nie soweit kommt, aber wenn, ist man gut vorbereitet.

Wir hoffen Ihr seid sicher wieder heimgekommen vom diesjährigen SL-Treffen in Ulm. Hat Spaß gemacht wieder so viele schöne SLs mit stolzen Besitzern zu sehen und mit euch tolle Tage zu verbringen.

Genießt die restlichen Tage mit Sonne und führt euer Schätzchen noch ein wenig aus bevor der Winter kommt.

Frohes Schrauben!

Liebe Grüße,

Julia Wallner

190 SL-Revue • Beitrag • Die Autosattlerei Weinhold in Hamburg

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Die Autosattlerei Weinhold in Hamburg

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2022-01 –

Beitrag • Vorwort

Mit 4 Fachkräften, die alle schon über 35 Jahre Berufserfahrung haben, führt Autosattlermeister Uli Wehner das Traditionsunternehmen in 3.Generation. 

Die Firma würde 1955 gegründet. 

Uli Wehner wohnt ja bei Fulda, also in der Mitte Deutschlands. 

Für Kunden aus dem Süden kommen bietet Uli an, Samstags nach Absprache Sitze etc. da anzuliefern oder auch komplette Autos, die dann in einem geschlossenen und versicherten Anhänger bei den wöchendlichen “Pendeltouren” den Weg nach Hamburg und zurück finden. 

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190 SL • Technik • Tipps • Vergaser • Solexvergaser PHH 44 • 2022 • Teil III und. IV

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44 PHH für Mercedes-Benz 190 SL Instandsetzen • Teil III u. IV

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2022-02 –

Beitrag • Vorwort

Liebe 190 SL Schrauber 

Da ich gerade wieder einmal am 190 SL Vergaser instand setzen bin, möchte ich Euch ein wenig daran teilhaben lassen.

Teil 3 

Jetzt wird die Membrane in der Unterdruckdose für die zweite Stufe erneuert. 

Die Länge der Welle wird so eingestellt, dass bei aufgeschraubtem Deckel die Aussparung für den Betätigungshebel durch die Feder ganz nach vorne geschoben wird. 

Danach wird die Unterdruckdose mit zwei M6 Inbusschrauben an das Vergasergehäuse angeschraubt. 

Unter dem Filter der Unterdruckdose befindet sich eine Feder und eine Glaskugel, die als Dämpfung für die Membrane wirken. Am Unterdruck-Anschluss ist ebenfalls ein Dämpfungsventil eingebaut. 

Je nach Vergaserausführung wird das Betätigungsgestänge für die Drosselklappe zusammen gebaut. 

In jedem Fall muss darauf geachtet werden, dass sich die Drosselklappe selbsttätig allein durch die Federkraft in der Unterdruckdose vollständig schließt. 

Teil 4 

Vor dem Einbau des Schwimmerkammerdeckels muss der Schwimmerstand eingestellt werden. Das Maß von der Deckeldichtung bis zur Schwimmerkante beträgt 37-38 mm. 

Vor dem Einbau des Schwimmers muss das Schwimmernadelventil mit Kupferdichtung eingeschraubt werden. Danach wird eine neue Dichtung aufgelegt und dann der Schwimmer mit seiner Achse eingebaut. 

Manchmal sind die Halter für die Schwimmerachse lose oder schon rausgefallen. Die Befestigungen müssen mit einem kraftstoffresistenten Kleber eingeklebt werden oder mit Weichlot aufgelötet werden, damit sie wieder in den Bohrungen fest werden. 

Vor dem endgültigen Einbau des Deckels muss noch das Spritzrohr für die Beschleunigungspumpe eingeschraubt werden. 

Manchmal ist das Rohr zerstört, wenn zu lange Stehbolzen für die Befestigung des Ansaugsammlers eingebaut wurden. 

Jetzt kann der Deckel eingebaut werden, die Unterdruckleitung sowie die Mischrohre und Düsen vor dem kleinen Deckel montiert werden. 

Das Mischrohr mit der Kennzahl 42 kommt mit der Düse 180 in die erste Stufe, das Mischrohr 43 mit der Düse 160 in die zweite Stufe. 

Oft ist das Gewinde für die Befestigung der Kraftstoffleitung durch zu starkes Anziehen beschädigt.Für den Anschlusstutzen sollte keine Aluminium- oder Kupfer-Dichtung verwendet werden. Ich empfehle Fieberdichtungen, da diese sich besser anlegen lassen. 

Wenn das Gewinde so beschädigt ist, dass der Anschlussstutzen nicht mehr fest wird, oder sogar Risse im Deckel sind, muss eine Stahlbuchse eingesetzt werden. Es sind dieselben Stahlbuchsen die auch bei beschädigten Zündkerzengewinden Verwendung finden. Mit Helicoil kann man das Gewinde auch reparieren, wenn das Gehäuse noch in Ordnung ist. Manchmal eretze ich den Anschlussstutzen durch einen selbst angefertigten, bei dem die Fläche für den Schraubenschlüssel etwas länger ist. Dieser Anschluss hat den Vorteil, dass man beim Gegenhalten beim Festziehen der Überwurfmutter der Kraftstoffleitung mit dem Gabelschlüssel besser rankommt besonders am hinteren Vergaser. 

Karl Weigl

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190 SL-Revue • Beitrag • Frisch vom Restaurator: Rüdigers 190 SL

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Frisch vom Restaurator: Rüdigers 190 SL

– Beitrag in der 190 SL-Revue • 2022-02 –

Beitrag • Text

Da Clubfreund Rüdiger Brüggmann nur 5 km von mir entfernt wohnt, ließ ich mir es natürlich nicht nehmen, der Übergabe seines mittelroten 190 SL beizuwohnen, als dieser von Reimund Wendt gebracht und übergeben wurde.

Dieser 190 SL ist nicht ausschließlich mit Neuteilen restauriert worden, sondern es wurden auch sehr viele gute Originalteile verwendet. Die Originalkarosserie war noch in einem sehr guten Zustand und bildete eine hervorragende Basis. Dazu kommt noch, dass dieser SL noch überwiegend seine „ matching number“ hat, also noch weitestgehend mkmit seinen Originalteilen ausgestattet ist. 

Das Fahrzeug macht einen sehr guten Eindruck und die Technik funktionierte sehr gut. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu beheben und der Rüdiger wird bestimmt einen tollen Sommer mit seinem 190 SL erleben. Auch an Rüdigers Garagentor ist zweifelsfrei zu erkennen, wo der rote 190 SL in Zukunft parkt. 

Lieber Rüdiger, wir wünschen Dir bei deinen Ausfahrten alles Gute und immer eine Handbreit Luft unter der Ölwanne. 

Frank Erbeck 

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190 SL-Revue • Beitrag • Eine lange Reise zum 190 SL

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Wie war das eigentlich… ?

Technikfreaks wird es enttäuschen, denn ich fand und finde den SL 190 einfach nur schön. Ich habe ein Faible für schöne Dinge, Architektur, Möbel, Landschaften, und sicher auch Menschen. Natürlich ist schön bekanntlich Geschmacksache, dennoch denke ich beim Thema schönes Auto und schöne Formen bei dem einen oder anderen Leser Zustimmung zu erhalten.

Es muss 2010 gewesen sein, da griff ich auf dem Weg nach Hause – zu der Zeit lebte ich in Peking, China – am Frankfurter Flughafen in einem Zeitschriftenkiosk nach dem ADAC Oldtimer Katalog. 10 Stunden Flugzeit später, in der Zwischenzeit hatte ich den Katalog ausführlich studiert, stand für mich fest: Wenn ein Oldtimer, dann einen offenen Mercedes, und wenn einen offenen Mercedes, dann einen SL 190 – für mich einfach der schönste unter den Oldtimern.

Dieser Gedanke begleitete mich im Ausland noch für weitere Jahre. In der Zwischenzeit durfte ich zumindest ein Modell des Objektes der Begierde mein Eigen nennen, einen cremefarbenen DB50, mit rotem Leder.

2 Jahre später, im Spätsommer 2012, ging es für mich wieder zurück nach Deutschland. Die Möbel, samt meinem Modell schwammen noch auf einem Containerschiff irgendwo auf den Weltmeeren, da erreichte mich ein Anruf eines Langenhagener Freundes. Zu diesem Zeitpunkt, die kommenden 2 Monate lediglich mit einem Koffer Kleidung ausgestattet in einer temporären Bleibe mit Leihmöbeln, hat manch anderer sicher andere Sorgen. Trotzdem kamen wir zum Ende des Telefonates auf das Thema Auto und seinen mittlerweile fertig restaurierten Jaguar E Typ.

Ich bekundete ebenfalls mein Interesse an einem historischen Fahrzeug, wenn ich mich denn wieder eingelebt und eingerichtet hätte, wurde aber prompt gefragt, was ich mir denn diesbezüglich so vorstellen könnte. Ich beantwortete die Frage mit einer fünfstelligen Buchstaben- und Zahlenkombination: SL 190, ehe ich direkt die Antwort erhielt: „Ich weiß wo ein Exemplar steht und ich weiß, dass der Eigentümer diesen unter Umständen verkaufen möchte.“ Völlig unerwartet dauerte das Gespräch dann doch länger:
Ein älterer Herr hatte vor mehr als 10 Jahren angefangen das Fahrzeug von seinem Karosseriemeister herrichten zu lassen und seitdem wartete der Wagen auf die Lackierung und Fertigstellung Die Karosserie stand gefüllert auf Achsen, der Rest im Ursprungszustand, samt Motor, auf Europaletten oder in der Garage verteilt.

Unverhofft kommt oft, und so recherchierte ich spontan im Internet, wer mir bei der Erstbesichtigung hier fachmännisch zur Seite stehen könnte. Ich wählte die Nummer von Frank Erbeck, der spontan zusagte mich zu begleiten, schließlich lag der Standort geographisch fast in seinem Vorgarten.

Vor Ort erfuhren wir dann mehr zur spannenden Historie des Wagens:

Baujahr 1959, ebenfalls DB50 mit rotem Leder DB 1079 (wie mein Modell – welch´ ein Zufall), am 07.10.1959 nach New York verschifft und etwa 20 Jahre später nach Schweden geholt, dort gefahren und Anfang der 90er Jahre zurück nach Deutschland, an den damaligen letzten Eigentümer verkauft. In Niedersachsen vor der Jahrtausendwende von ihm zerlegt und Karosseriearbeiten (mit Polaroids dokumentiert), wie wir heute wissen, fachmännisch erledigen lassen. Seitdem wartete das gute Stück auf die weitere Fertigstellung, leider vergeblich. Emotional an das Auto gebunden, dauerte es fast 13 Jahre, bis die Karosse nebst Einzelteilen den Besitzer wechseln sollte.

Diesem Schritt ging allerdings eine sehr anstrengende Diskussion über den späteren Verkaufspreis voraus. Trotzdem konnten wir uns nach zahlreichen Runden dann Ende 2012 gütig auf einen Betrag verständigen. Damals sicherlich 2.000 EUR zu viel, aus heutigem Gesichtspunkt, ein mehr als akzeptables Investment.

Vorweg: Zwar freue ich mich heute über das Endergebnis und möchte es gar nie wieder hergeben, hätte ich jedoch vorher gewusst, wie viel Zeit, Geld und Logistik in den nachfolgenden Jahren zu investieren sind, hätte ich dieses Projekt mit Sicherheit ausgeschlagen.

Die nächste Frage, die Frank Erbeck und mich beschäftigte war, wer denn nun „machen“ sollte. Gerne wollte ich die Gewerke verschieden vergeben, an „Hidden Champions“, die bisher in der Clublandschaft wenig bis gar nicht präsent sind. Diese Überlegung kam vor allem abgeschreckt von der telefonischen Beratung der „Etablierten“ zustande, mit der wiederholten Aussage: „Ab 100.000 Euro Anzahlung können wir uns das in 4 Monaten ansehen.“

Da im ersten Schritt die vorhandenen Teile zu sichten, zu sortieren und herzurichten waren, entschieden wir uns im Frühjahr 2013 für die Zusammenarbeit mit Björn Ringwelski, ebenfalls in Langenhagen, der den elterlichen Karosserie- und Fahrzeugbaubetrieb bereits vor Jahren von seinem Vater übernommen hatte. Björn arbeitete Teile auf oder vergab Aufgaben wiederum an Kollegen – jeweils Meister ihres Faches –, so dass schnell klar wurde, welche Teile neu zu beschaffen und welche noch in Stand zu setzen waren. Unter anderem ging es darum einige Dinge neu zu verchromen, das Verdeckgestänge komplett aufzuarbeiten und fehlende Teile neu zu besorgen.
Die komplette Motorüberholung erledigte KFZ Hesshaus in Ronnenberg. Kurt und Sohn Marco Hesshaus seit Jahrzehnten auch mit dem Motorenbau für den historischen Alfa Romeo Motorsport erfolgreich, leisteten hier großartiges. Frank Erbeck war nach der Werkstattbesichtigung sichtlich angetan und der spätere Gutachter des Gesamtfahrzeugs, unser Präsident Wilfried Steer, attestierte schriftlich: „Nur selten habe ich eine so ruhig und sauber laufende Maschine in einem SL 190 erlebt“.
Insbesondere waren aber Hauben, Türen, Chrom und andere Anbauteile von Ringwelski einzusetzen, um zu sehen wie gut die Karosseriearbeiten tatsächlich waren. Alles war zu Franks (Erbeck) und Bjoerns (Ringwelski) Zufriedenheit, sodass das Fahrzeug dann nach weiterer Vorbereitung des Untergrunds schließlich durch die Lackiererei Nowitz in Stadthagen innen und außen, dann jedoch in schwarz DB40, vom Chef Nowitz persönlich lackiert werden konnte.

Wie es dazu kam? Ich war in der Zwischenzeit vom ungeklärten Fall der Nitribitt und der Recherche von Norbert Schneider (Revue 01/2005) so beeindruckt, zumindest was die Farbkombination ihres SL 190 anging, dass ich mich für die Kombination meines Exemplars in DB40/DB1079/Verdeck schwarz entschied. Rückblickend und vor allem im Hinblick auf die Empfindlichkeit der Wagenfarbe schwarz, sicherlich schön anzuschauen, nicht aber die beste Entscheidung.

Die rote Innenausstattung, geliefert und montiert durch Uli Wehner aus Hamburg, bereue ich indes nicht. Es ist jedes Mal eine Freude hier Platznehmen zu dürfen.

Zurück in Langenhagen wurde angebracht und zusammengesteckt was möglich war. Dann hatte die mechanische Endmontage samt Elektrik zu erfolgen. Parallel unterstützte Frank Erbeck stets mit der Besorgung noch fehlender Teile, was zunehmend anstrengender und kostspieliger wurde.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015, 2 Jahre waren vergangen. Die Erfahrung bisher: Die kleinen Unternehmen, jeweils Champions in ihrer Klasse, leisteten hervorragende Arbeit, man musste jedoch mehr Geduld und Zeit, auch in Sachen Logistik mitbringen – im Vergleich zu den etablierten Anbietern, die alles aus einer Hand anboten. Aber dennoch, man trifft wirklich sehr engagierte, zuvorkommende und nette Profis auf dieser teilweisen Odyssee. Ich habe den Schritt, insbesondere was die Zusammenarbeit und Qualität angeht, jedenfalls nie bereut. Meiner Ungeduld geschuldet, hätte es natürlich immer ein wenig schneller gehen können.

Um einige Erfahrungen reicher lernte ich im April 2015 Reimund Wendt (KFZ Wendt, Paderborn) kennen, der für das Finish sorgen sollte und dies auch hervorragend getan hat. Die Chemie stimmt bis heute und auch im „After Care“ ist Reimunds Ansprechbarkeit, Fachwissen und Hilfsbereitschaft unschlagbar. Zusammen mit seinen Mitarbeitern vollendete er das Gesamtkunstwerk, samt TÜV Abnahme und späterem Gutachten.

Was die Ausgaben für die letzten zu besorgenden Teile und Schrauben bis Mitte 2016 angeht, wurde es auf der Zielgeraden leider noch einmal ungemütlich. Selbst für gebrauchte Teile in miserablen Zuständen wurden auf den Börsen schon fast astronomische Preise verlangt, so dass ich froh war, dieses Projekt dann endlich erfolgreich zu Ende gebracht zu haben.

Nach dieser langen Reise zu meinem SL kann ich aus heutiger Sicht jedem Interessenten im Vorfeld nur empfehlen sehr genau zu prüfen, ob ein teilrestauriertes und/oder nicht komplettes Exemplar tatsächlich die (preislich) bessere Wahl ist. Oder ob man mit einer (durch)restaurierten Alternative nicht mittel- bis langfristig wirtschaftlicher fährt und damit zumindest große Überraschungen reduziert werden.

Nach den ersten 600 km bereue ich meine Entscheidung, dieses Wagnis eingegangen zu sein, keinesfalls. Nur hätte ich vielleicht mit meiner Körpergröße von 1,93 m vorher einmal in einem SL 190 Platznehmen sollen. Aber wie war das noch? Wer schön sein fahren will, muss (auf hohem Niveau in diesem Fall) leiden. Und da ist es wieder – schön!

Markus H.

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190 SL • Technik • Tipps • Weitere • Bordwerkzeug • Grundausstattung

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Bordwerkzeug • Grundausstattung

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Ich packe in meinen Koffer: Was man immer in seinem 190SL dabei haben sollte

Frühling und Sommer werden immer wärmer. Für die Natur zu trocken, sind viele Oldi-Fahrer begeistert. Doch die heißen Temperaturen verursachen auch einige Pannen.

Klar, diese Fahrzeuge sind nicht dafür gemacht im Stau zu stehen und leider gibt es auch viele Baustellen auf den Straßen die dazu führen können, dass man selbst in den Dolomiten, wie wir selbst miterlebt haben im Stau steht, bzw. Baustellenampeln abwarten muss.

So haben wir eigentlich das gesamte Repertoire an Hitze-Krankheiten in unserer Werkstatt mittlerweile jedes Jahr stehen: Kaputte Regler, defekte Lichtmaschinen, ruckelnde Motoren, überhitzte Systeme, etc.

Klar gibt es da einige Dinge die helfen, dass das Hitzeproblem im Motorraum gar nicht erst entstehen lässt, über die mein Schwiegervater Fritz in der Vergangenheit schon viel geschrieben hat: elektrischer Zusatzlüfter mit Thermoschalter, Hitzeschutzband am Auspuffkrümmer und oder auch Hochleistungskühler. Nicht nur, dass diese Elemente die Probleme verringern, sie schützen auch die eingebauten Aggregate und tragen somit auch ein Stück weit zum Werterhalt bei. Einfach aber effektiv. Zusatzlüfter wie auch Hitzeschutzband finden sich im Shop auf der Homepage von WALLNER Classic.

Damit ausgestattet hat man schon wesentlich bessere Karten. Jedoch ist es nie verkehrt das ein oder andere dabei zu haben, wenn man unterwegs ist.

Durch unsere Erfahrungen auf Oldtimer-Rallyes und auch durch die Problemchen mit denen unsere Kunden in die Werkstatt kommen, möchten wir ein kleines Care-Paket für den Mercedes-Benz 190SL vorstellen zu beziehen auch bei uns im Shop:

Handtücher, 2 Stk: Generell empfehlen wir immer Handtücher sowohl im Fahrgastraum als auch im Kofferraum dabei zu haben, hat es sich doch gezeigt, dass diese vielfältig einsetzbar sind, wenn doch mal ein Regenguss auf einen einprasselt.

Ersatzbirnen, 4Stk: Wenn doch mal ein Licht ausgeht.

Zündkerzenschlüssel, 1 Stk: Verrußen die Zündkerzen, hat man gleich das richtige Werkzeug parat.

Zündkerzen, 4 Stk: Ersatz, falls etwas sein sollte.

Wasser, 1 Stk : Wenn man sich die Hände waschen muss, nach Reparaturen und auf der Straße weit und breit nichts ist oder wenn man das Auto kühlen muss bei Hitzeproblemen.

17er Gabelschlüssel, 2Stk: Die werden beim 190SL benötigt um die Kraftstoffleitungen am Vergaser öffnen zu können, damit man prüfen kann ob Sprit am Vergaser ankommt und die Einschrauber am Vergaserdeckel nachziehen kann.

Kabelbinder, 2x 4Stk: in zwei verschiedenen Längen, die Allzweckwaffe. In zwei verschiedenen Längen, Längen können variieren.

Sicherungen, 3x 3Stk sortiert

Keilriemen, 1Stk

Isolierband, 1Stk

Teppichmesser, 1Stk

Taschenlampe, 1Stk

Einmal-Handschuhe, 1 Paar

Mikrofasertuch, 1Stk: Für die Trockenreinigung mit Magic Wonder, aber auch alles andere bedingungslos geeignet.

Caramba Magic Wonder Spray,1 Stk : Wenn man keine Zeit für eine komplette Fahrzeugwäsche hat, der Wagen trotzdem von Fettfingern und Fliegen befreit werden soll, ist das die perfekte Trockenreinigungs-Variante.

Damit ausgestattet, kann man sich schon ein wenig selbst helfen und auch wenn Helfer hinzukommen, sind die immer begeistert, wenn man die richtigen Hilfsmittel bereithält. Diese Dinge sind hier ist einfach mal die Basis-Ausstattung aus unserer Sicht. Wer stilecht und mit Originalität glänzen will, der hat natürlich eine Bord-Werkzeugtasche von damals in seinem Kofferraum.

Rouven Genz

190 SL • Technik • Tipps • Weitere • Fahrzeugbesitzer • Tipps aus dem Hause WALLNER Classic

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Wie man zu einem glücklichen Besitzer wird • Tipps aus dem Hause WALLNER Classic

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Wie man zu einem glücklichen 190SL Besitzer wird

Der 190SL zählt zu den ewigen Top Ten der beliebtesten deutschen Klassiker. Wie auch in der Motor Klassik 04/2018 berichtet, hat er eine ordentliche Preissteigerung in den letzten 20 Jahren erfahren. Es scheint immer schwieriger zu werden einen soliden Wagen zu finden. Oft und gern diskutiert: Ist ein Schnäppchen am Ende auch immer noch ein Schnäppchen? Besser bekannt unter: Wie bekommt man am meisten Auto für wenig Geld? Geht denn das überhaupt (noch)?

Eine klare Antwort gibt es dafür nicht, sind die Fahrzeuge in zu viel verschiedenen Zuständen. Man kann sich aber annähern, wenn man sich die richtigen Fragen stellt. Frank Erbeck hat einen sehr schönen und vor allem interessanten Bericht in der Classic Cars geliefert. Hier möchte ich gerne anknüpfen, da wir jeden Tag mit unseren Kunden und diesem Thema zu tun haben.
Eigentlich sollte die Frage lauten: Wie wird man zu einem glücklichen 190 SL Besitzer?

Zwei Zutaten scheinen für das Glück essentiell: Ein passendes Fahrzeug und eine Werkstatt die etwas von Ihrem Handwerk versteht.

Der Chefredakteur der Motor Klassik, Hans-Jörg Götzl hat einmal im Vorwort geschrieben, dass die Leser sich eine Werkstatt in ihrer Nähe suchen sollen, die sich auf den Wagen spezialisiert hat, den sie kaufen wollen. Denn ohne Werkstatt hat man auf längere Sicht keine große Freude mit seinem Traumwagen. Der ein oder andere ist ein guter Schrauber, aber gerade sicherheitsrelevante Reparaturen, sollte ein Kfz-Meisterbetrieb durchführen, zur eigenen Sicherheit.

Somit stellen sich weitere zwei Fragen:

Woran erkenne ich das für mich passende Fahrzeug?

Woran erkenne ich eine gute Werkstatt?

Hier verhält es sich sehr individuell, was wir auch täglich in unseren Werkstatthallen erleben. Man muss sich selbst fragen welches Nutzungsverhalten man an den Tag legen möchte. Ist man ein absoluter Originalitätsjunkie, der das Auto aber lieber betrachtet als fährt? Oder steht der Fahrspaß im Vordergrund und man plant jetzt schon im Geiste welche Touren man mit dem schönen Cabrio machen möchte. Hier kommen die Bereiche Optik, Originalität und Technik zu tragen.

Der Kauf eines Oldtimers als Restaurierungs-Objekt sollte gut überlegt sein, da man hier mit den hohen Ersatzteilpreisen schnell über das eigentliche Preisbudget hinausschießen kann. Zuvor sollte eine möglichst genaue, detaillierte Kostenaufstellung gemacht werden.

Dabei wäre im Falle eines Mercedes 190 SL zuerst folgendes zu beachten:

  • Das Fahrzeug sollte komplett und wenigstens fahrfähig sein.
  • Eine Solex PHH 44 Vergaseranlage sollte montiert sein, der richtige Motor mit dem dazu passenden Zylinderkopf sollte eingebaut sein. Verdichtung 8,7:1 oder 8,8:1
  • Ein Verdeckgestänge sollte vorhanden sein.
  • Die Karosseriearbeiten sollten überschaubar sein.
  • Ein Kfz- Brief oder ein Fahrzeug-Title mit einer Zollbescheinigung muss vorhanden sein.

Im Folgenden wollen wir ein paar Punkte genauer herausarbeiten:

  • Datenkarte: Schaut man sich ein Fahrzeug an, das für einen in Betracht kommt, sollte man nach der dazugehörigen Datenkarte fragen. Diese kann über Mercedes-Benz angefordert werden, bestenfalls ist diese bereits bei den Unterlagen zum Fahrzeug dabei. Anhand dieser Karte ist auch die Überprüfung der sogenannten matching numbers und auch matching colors möglich, da sich hier alle wichtigen Nummern wie Motor-Nr., Fahrgestell-Nr. und auch Lackcode und Ausstattungsfarbe befinden, mit denen das Fahrzeug ursprünglich ausgeliefert wurden.  Die Fahrgestell-Nr. sollte selbstverständlich übereinstimmen.
Beispiel einer Datenkarte Bild 2
  • Motorentechnik: Hier sollte sich der richtige Typ von Motor im Wagen befinden. Alles Andere wird kostspielig. Den 190SL gab es in 3 Varianten: 121 921 Wasserdeckel, 121 921 geschlossenes Zylinderkurbelgehäuse oder 121 928. Der Verdichtungswert 8,8 entspricht der ersten Baureihe des Zylinderkurbelgehäuses 121 921 mit Wasserdeckel, während 8,7 die spätere Baureihe 121 928 ohne Wasserdeckel kennzeichnet. Abzulesen sind diese Werte außen am Wasseraustritt des Zylinderkopfes als gegossene Zahl bzw. links am Kurbelgehäuse. Man bedenke: Aufgrund des Alters, kann aber muss nicht mehr der Motor der Erstauslieferung vorhanden sein. Hier lohnt es sich genau hinzusehen, denn wurde schon der ein oder andere 190er mit einem Ponton-Motor verkauft. Im August 1961 löste die Motorenbaureihe M 121 928 die Baureihe M 121 921 ab. Bei den links gelenkten Fahrzeugen wurden die neuen Motoren ab Fahrgestell-Endnummer: 22122 verbaut, bei den rechts gelenkten Fahrzeugen ab 22285.
  • Erscheinungsbild: Die Kür wäre es ein Auto zu finden, dessen Farbcodes mit denen in der Datenkarte übereinstimmen und man diese Kombination auch als schön empfindet. Doch was hilft es, wenn der Rest nicht passt. Unsere Meinung für den SL Besitzer der kein Originalitätsjunkie ist: Es kann matching colors sein, muss es aber nicht, da das auch seinen Preis hat. Wichtig ist, dass Leder und auch Lack verwendet wurden, die es für das Baujahr für den 190SL von Mercedes-Benz gab und gut gearbeitet wurde. Falls dies nicht der Fall ist, muss man sich dessen bewusst sein.
190 SL Innenraum
  • Karosserie: Wer nicht sofort den Karosseriebauer dran lassen möchte, der sollte auf gleichbleibende Spaltmaße achten und kommt nicht herum das Auto auch von unten zu begutachten. Der Mitteltrakt hält oft unschöne Überraschungen in Form von zugespachtelten Einstiegblechansätzen zu Vorder- und Hinterkotflügel bereit. Hier sollte eigentlich zu beiden Richtungen ein Spalt vorhanden sein, der

durch einen nicht lackierten Plastikkeder ausgefüllt wird. Der gesamte Rahmenboden bietet reichlich Angriffsfläche für Rost. Die Aufnahmen der Schubstreben und Stoßdämpfer an der Hinterachse gehören ebenso zu den gefährdeten Bereichen wie die gesamte Vorderachse. Die üblichen Verdächtigen: Wagenheberaufnahmen, Lampentöpfe, Lufteinlässe und sämtliche Blechanschlüsse. Am Zustand der im Fußraum unter den Teppichen erkennbaren Holzverkleidung lässt sich  auch schon einiges erkennen. Türen, Motorhaube und Kofferraumdeckel sind aus Aluminium gefertigt und somit rostresistent. Auch oder gerade wenn der Unterboden optisch gut aussieht (und nicht zum Rest des Fahrzeugs passt, da genau der Unterboden so frisch wirkt), befindet sich hier gerne Flickschusterwerk darunter. Er sollte spiegelseitig gearbeitet sein, ist dies nicht der Fall wurden unsachgemäße Bleche eingeschweißt. Bzgl. Rost sollte zusätzlich im Motorinnenraum geschaut werden unter der Batterie im Batteriekasten und in der Mulde des Bremskraftverstärkers. Zwischen dem Schottblech am Türholm und den davor befindlichen  Einbaublech wird der Wasserablauf von der Motorhaube eingeleitet. Hier nistet sich der Rost allzugern ein. Schauen Sie sich die Karosserie lieber etwas länger an, Sie werden es nicht bereuen.

190 SL Unterboden
  • Vergaser: Auch wenn oft erzählt wird, dass Weber-Doppelvergaser besser laufen würden, dem sei gesagt: Mercedes-Benz hat den 190SL nie mit diesen Vergasern ausgeliefert, es erlischt die deutsche Betriebserlaubnis mit diesen. Eine Rückrüstung auf die PHH 44 Solex Flachstromregistervergaser inklusive Peripherie ist teuer. Unser Tipp: Ausgeschlagene Originalexemplare sind immer den Fremdvergasern vorzuziehen. Jemand der etwas von seinem Handwerk versteht, sei es ein Vergaser-Spezialist oder auch ein Restaurierungs-Betrieb kann die Vergaser überholen und dann auch fachgerecht ohne Falschluft einbauen und einstellen. 
Vergaser im Vergleich
  • Hinterachse: Es gab vier verschiedene Hinterachsübersetzungen für den 190SL. Die Längste 1:3,7, 1:3,89 ( sehr selten), 1:3,9 und die Kürzeste 1:4,1. Die Übersetzung ist unter der Öleinfüllschraube am Hinterachsgehäuse eingeschlagen und ablesbar. Wir empfehlen für die Fahrenthusiasten bei einer anstehenden Überholung der Hinterachse gleich auf die lange Übersetzung 1:3,7 zu gehen. Das Motorengeräusch bei Autobahnfahrten ist wesentlich angenehmer. Bei einer Bergfahrt muss man früher in den nächst kleineren Gang schalten, keine Sorge, Sie kommen über jeden Berg problemlos auch mit längerer Übersetzung.
  • Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeit: Es ist darauf zu achten, dass der Wagen vollständig ist. Oft werden Fahrzeuge angeboten bei denen dann später festgestellt wird, dass einige wenige Dinge fehlen bzw. auf diese nicht geachtet wurden. Genau diese Ersatzteile sind aber dann sehr teuer in der Wiederbeschaffung oder teilweise kaum oder und nur schwer erhältlich. Um nur einige Beispiele zu nennen: Schauen Sie nach dem Wagenheber, der im Kofferraum hinter dem Reserverad an der Karosserie befestigt ist. Prüfen Sie das Verdeck, machen Sie es auf und zu. Das Verdeckgestänge sollte im Mechanismus und in der Passgenauigkeit gut arbeiten. Mit Verdeckgestängen im Nachbau hat man bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Auf den Chrom und Beschädigungen auf diesem ist zu achten, da dies schnell ins Geld gehen kann.

Auch wenn der 190 SL auf den ersten Blick ohne große Änderungen gebaut wurde, gibt es gewisse Details, die auf ein jeweiliges Baujahr schließen.  So gab es in den frühen Jahren die Sonnenblenden aus Celluloid, danach wurden diese beledert. Die Kennzeichenleuchten haben sich von links und rechts neben dem Kennzeichen, in den Hörnern integriert verändert. Die ganz frühen SL kamen noch ohne Kiemenleisten aus der Produktion. Auch die Sitzanlage veränderte sich von Kübelsitzen der frühen SL dann zu den normalen Sitzen mit klappbarer Rückenlehne. Hier nur einige Veränderungen aufgezählt, die angeblich letzte Karosserieänderung am 190SL: ab 31.08.1960 wurde der Kofferdeckelgriff geändert. Man sollte sich hiermit vor dem Kauf ein wenig beschäftigen, sodass man möglichst ein Fahrzeug kauft, das in sich konsistent ist. Nehmen Sie sich einen Experten bzw. Gutachter mit. Das macht sich bezahlt. Wir schauen mit vielen Kunden Fahrzeuge an bzw. kommen sie mit potentiellen Fahrzeugen vor dem Kauf zu uns um diese von uns begutachten zu lassen.

Und hier kommen wir zur zweiten Frage:

Woran erkenne ich eine gute Werkstatt für meinen 190SL?

Sie können sich mehr als glücklich schätzen, wenn Sie eine Werkstatt bei sich um die Ecke gefunden haben, die sich mit der W121-Technik auskennt. Viele Besitzer müssen einige Kilometer in Kauf nehmen um für Ihr Schätzchen die nötige Unterstützung zu erhalten. Wünschenswert wäre eine Werkstatt, die oft und regelmäßig diese Wagen in Betreuung hat. Wer etwas regelmäßig und oft tut, der kennt die Eigenheiten der Technik und alle Schwachstellen des 190 SL. Idealerweise sieht man beim Erst-Termin auch einige 190SL vor Ort oder kann sich Referenz-Projekte zeigen lassen. Das Gefühl und die Sympathie sollte stimmen, ist die Werkstatt doch als Partner und Weggefährte zu sehen. Einfache Dinge wie beispielsweise das richtige Motoröl beim Ölwechsel einzufüllen, 20W50 auf Mineralölbasis, sollten klar sein. Eine gute Werkstatt nimmt sich dem Fahrzeug an und schaut es sich beim Erst-Termin genauer an um auch mit Ihnen den aktuellen Ist-Zustand zu besprechen bzw. ggf. Empfehlungen zu geben, was für den Erhalt sinnvoll ist. Es wird auf den Bremsenprüfstand gefahren, die Bremswerte gecheckt. Das Fahrzeug wird aufgehoben auf der Hebebühne und man begutachtet die Unterseite genauer. Solche Dinge sollten als Standard angesehen werden, denn sie helfen beiden Parteien um ein Gefühl für den SL zu bekommen.

Die Schwachstellen auf einen Blick:

1 Zustand der Bodenrahmenanlage

Längs- und Querträger,

hintere Schubstrebenaufnahmen,

Stoßdämpferdome,

Bodenblech

2 Zustand Querrohr vorne

3 möglicher Rost an Lampentöpfen

4 möglicher Rost an Radeinbaubleche

5 Kiemen, Zustand der Verchromung

6 möglicher Rost / Spachtel Einstiegblech

7 möglicher Rost Bereich hinter den Steinschlagecken

8 möglicher Rost Ersatzradmulde

9 möglicher Rost an Wagenheberaufnahmen

10 Verriegelungsmechanismus des Hardtops

11richtiger Motor – überprüfen!

12 richtige Vergaser – überprüfen!

Wir hoffen wir konnten den ein oder anderen Tipp geben. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht in unseren Reihen und natürlich auch über jeden weiteren 190SL in unserem Club. Wahre Kulturgüter die es zu erhalten gilt!

Rouven Genz

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