Was für ein großartiger Start in die Saison: Mit 45.582 Besuchern ist die 18. Ausgabe der Bremen Classic Motorshow die Erfolgreichste in ihrer Geschichte (2019: 41.678) gewesen. Auch bei den Ausstellern gab es ein Wachstum von fast zehn Prozent. Wir danken den 738 Ausstellern aus zwölf Ländern, die mit uns diesen Erfolg möglich.
Bremen ist als erster Szene-Treffpunkt und Handelsplatz der Saison das Stimmungsbarometer für den Klassikermarkt. Der deutliche Zuspruch zeigt, dass das Interesse für klassische Autos und Motorräder besteht und stark ist. Offensichtlich haben wir mit neuen Ideen und einem breitem Angebot auch den Nerv des Klassiker-Nachwuchses getroffen, wie wir auf der Messe vielfach sehen konnten.
Auf die vielfache Frage „Wohin geht die Reise?” können wir aus Bremer Sicht ins Land hinausrufen: „Es geht weiter!”
Unsere Auto-Sonderschau „Rivalen!” hat ins Herz getroffen und die Roller Sonderschau ist ein Sympathieträger gewesen. Mit „Junge Klassiker” und „Young Generation” haben wir eine Marke gesetzt. Das werden wir auch in Zukunft tun.
Quelle: Bremen Classic Motorshow
Auch wir erlebten den Zuschauerzuwachs, besonders am Sonnabend und hatten alle Hände auf unserem Standareal zu tun. Etwa 10 potientielle Neumitglieder konnten wir allein am Sonnabend für unseren Club begeistern.
Am Donnerstagvormittag begannen unsere Vorbereitungen und wir verluden die 5 Klassiker auf einen riesigen geschlossenen Sattelzug. Wie in den Vorjahren stellte uns das Mercedes-Benz Classic – Center Hannover, vertreten durch Joachim Schulz und Salvatore Marcedu einen sehr gut restaurierten 190 SL wieder zur Verfügung (Anthrazit DB 172 mit roten Leder 1079). Unser Clubfreund Bernd Meiners lieferte uns seinen sehr originalen teilrestaurierten SL weiss (DB 050) und Leder rot (1079) an und stellte den SL als 2. Fahrzeug, ebenfalls zur Verfügung. So hatten wir 2 sehr schöne 190 SL, die auch beim Messepublikum hervorragend ankamen!
Mir ist es sehr wichtig, möglichst immer 2 sehr gute Ausstellungsfahrzeuge zu bekommen! In den vergangenen Jahren hatten wir auch gelegentlich Fahrzeuge dabei, die in manchen Details nicht perfekt waren. Von morgens bis abends wurden wir dann auf die Fehler dieser Fahrzeuge hingewiesen. Das war nicht immer sehr angenehm und wir mussten uns laufend erklären! Deshalb war ich sehr froh, dass ich den schönen anthrazitfarbenen 190 SL trocken in den riesigen Sattelauflieger fahren konnte. So fuhren Friedhelm, Wilfried, Salvatore, Joachim und ich nach getaner Vorbereitung nach Bremen, um unsere Stände aufzubauen. Traditionell waren wir Mercedes-Benz Clubs (M.B. 123 Club, M.B. IG, SL Club Pagode, W 124 Club, R/C 107 Club, W 201 16V Club, W 129 Club, der MVC und der 190 SL Club) wieder auf unseren angestammten Platz in Halle 5 zu finden. Die Zusammenarbeit mit den anderen Mercedes-Benz Clubs funktionierte auch in diesem Jahr wieder ganz hervorragend und wir waren alle auf die kommenden Tage sehr gespannt.
In 8 Hallen konnte man alles finden, was das Klassikerherz so begehrt. Sehr viele Händler waren wieder nach Bremen gekommen und das Parkhaus war wieder sehr gut mit privaten Automobilverkäufen gefüllt. Leider waren die sogenannten Schnäppchen sehr selten zu finden oder angeboten. Ausnahmslos waren fast alle Fahrzeuge teuer oder sehr teuer angeboten. Im Parkhaus kam noch die Problematik dazu, dass die Fahrzeuge sehr häufig in schlecht ausgeleuchteten Bereichen standen und man kaum die Karosserie und andere Details vernünftig beurteilen konnte!
Die absolut teuersten Fahrzeuge wurden bei der Firma BRABUS angeboten. Ein sehr gut restauriertes Mercedes-Benz 280 SE 3,5 Cabrio für weit über 600000.- Euro! und der rote 300 SL Roadster sollte 1,8 Millionen Euro kosten! Am 280 SE Cabrio sah ich am Sonntag ein „ VERKAUFT” Schild. Auch 2 190 SL hatten das begehrte „ SOLD” Schild an ihrer Windschutzscheibe. Wobei ein silbernes Exemplar mit Webervergaser im Zustand 3 85.000,- Euro erzielte. Besonders hoch war das Interesse an sehr gepflegten und wenig gefahrenen Youngtimern. Unser Clubmitglied Ralf Reller, der erstmalig hier in Bremen mit einem Stand vertreten war, verkaufte in den 3 Tagen, 2 sehr gepflegte „Babybenze” mit gerademal 50 – 60 Tausendkilometer und einen sehr gut erhalten SLK der ersten Serie. Dabei bewegten sich die Preise schon über 10.000 Euro. Ein sehr gut erhaltener W 126 280 SE sollte im Parkhaus 17.000 Euro kosten. Für Sammler und Anleger könnten in Zukunft genau solche Fahrzeuge interessant werden! Dabei lohnen sich aus meiner Sicht nur Fahrzeuge im Topzustand, wenig gefahrene Kilometer, möglichst scheckheft und wenige Halter. Dann hat man schon etwas besonderes in der Garage.
Etwas eindeutig besonderes hatte Udo Goetz von der Mercedes-Benz Interessengemeinschaft mitgebracht. Einen Mercedes-Benz 180 D BINZ Kombi mit einem Anhänger der Firma PEKA / Karlsruhe. Dieses Fahrzeug war sehr, sehr aufwändig restauriert worden und ein echtes HIGHLIGHT dieser Messe. Siehe auch den Bericht in unserer Clubzeitung. Am Wochenende stellten sich noch Wolfgang Peter und Hans – Jürgen Hävecker als „Standdienstler” zur Verfügung und somit konnten wir uns am Stand hervorragend abwechseln. Erstaunlich wie viele 190 SL Besitzer noch nicht in unserem Club sind! Sehr schön fand ich es, dass wir genau mit diesen 190 SL Fahrern ins Gespräch kamen und Ihnen die Vorteile des Clubs näher bringen konnten.
Bei meinen Rundgängen in Halle 5 bestaunte ich die diesjährige Motoausstellung „ RIVALEN”. OPEL Manta / FORD Capri, FERRARI 365 GTB 4/ LAMBORGHINI Miura, MERCEDES-BENZ 300 SL Roadster/ BMW 507, FERRARI F40/ PORSCHE 959, VW Käfer/ DKW F11 Junior, OPEL Kadett GSE/ VW Golf 1 GTI und OPEL P 2/ Ford „ Badewanne” standen sich gegenüber und präsentierten als Rivalen ihre Epochen. Auch die VW T 1 Busse und Pritschen sind nach wie vor äußerst beliebt und eine frühe Pritsche mit einer BMW R 62, beide im unrestaurierten Zustand, hatten es mir besonders angetan.
Die 3 Messetage waren also überhaupt nicht langweilig und wir freuen uns schon auf die nächste Messe, die Retro Classics in Stuttgart.
Frank Erbeck